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Premiere der "BenefizFilmNacht" zugunsten der Ukraine:

Sein oder Nichtsein


Im Rahmen der ersten BenefizFilmNacht in Kloster Eberbach wird am Sonntag, 6. Oktober 2024, die eindrucksvolle Dokumentation "Das Hamlet Syndrom" ab 20 Uhr in der Basilika von Kloster Eberbach gezeigt. Das preisgekrönte Werk porträtiert die junge ukrainische Generation und ihre tiefgreifenden Kriegserfahrungen.

Nur wenige Monate bevor Russland die Ukraine überfallen hat, begann im Kyjiw ein Theaterprojekt mit dem Titel „H-Effect“. Darin verarbeiten fünf junge Menschen aus der Ukraine ihre traumatischen Gewalterfahrungen während der Maidan-Revolution 2013 und des kriegerischen Konflikts im Osten des Landes. Die Motive aus dem Shakespeare-Stück dienen als Gerüst, zu dem sie ihr Leben in Beziehung setzen. Die Bühne wird zur Plattform für ihre Trauer, Ohnmacht und Wut.

Begleitet wurden die emotionalen Proben von den Filmemachern Elwira Niewiera und Piotr Rosołowski. Sie zeichnen mit der Kamera das Porträt einer jungen Generation, die nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion geboren wurde, von den politischen Umbrüchen geprägt und vom Krieg gezeichnet ist. Elwira Niewiera und Piotr Rosołowski, beide in Polen aufgewachsen, leben und arbeiten seit vielen Jahren in Berlin. Kennengelernt haben sie sich beim Dreh des Dokumentarkurzfilms „Mauerhase“, der 2010 für den Oscar nominiert war. Das „Hamlet-Syndrom“ ist ihr dritter gemeinsamer Langfilm. Elwira Niewiera: „Wir wollten zeigen, was es bedeutet, im Krieg zu sein und was der Krieg hinterlässt, wie schwierig es ist, ins Leben zurückzufinden. Es braucht Generationen, um das Kriegstrauma zu überwinden.“

2022 feierte die Dokumentation ihre Weltpremiere auf dem „Locarno Film Festival“ in der Schweiz und wurde dort mit dem „Grand Prix Semaine de la Critique“ für den besten Film ausgezeichnet. Das deutsche Nachrichtenformat „Spiegel“ hat das Werk unter die zehn besten Kinofilme 2023 gewählt.

Julius Wagner, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Kloster Eberbach, hatte die Idee, den erfolgreichen kinoSommer, in dessen Rahmen Jahr für Jahr das Kino-Meisterwerk „Der Name der Rose“ zu sehen ist, auch für einen karitativen Zweck zu nutzen. „Der andauernde und nicht enden wollende Krieg in Europa lässt uns zuweilen abstumpfen. Dabei ist die Perspektivlosigkeit vieler junger Menschen und das Leid gerade der Alten in den unter Beschuss stehenden Gebieten für uns kaum vorstellbar. Das ‚Hamlet Syndrom‘ und die Projekte des Vereins Existentia sind wirkungsvolle Beiträge, die ankommen.“

Alle Spenden des Abends fördern die Projekte des Vereins Existentia e.V. in der Ukraine. Die Ticketerlöse werden ebenfalls gespendet. Im Anschluss an die Vorführung in der Basilika moderiert Filmkritiker Knut Elstermann ein Gespräch mit Regisseurin Elwira Niewiera und Protagonistin Katja Kotlirova.

Der Film ist in ukrainischer Sprache mit deutschen Untertiteln zu sehen.

Erstellungsdatum: 07.09.2024