MenuMENU

zurück

Krämer, Walter H.

Walter H. Krämer, geboren 1950. Studium der Germanistik, Politik, Pädagogik und Theaterwissenschaft in Frankfurt am Main. Lehrtätigkeit an Gymnasien. Gedächtnistrainer. Eigene Projekte im Bereich Schauspiel. Leiter des VHS-Theaterseminars und Mitglied im Theaterbeirat der Stadt Frankfurt am Main. Bild- und Textcollagen seit 2004. Erste Ausstellung der Originale im April 2012.

Walter H. Krämer, Foto: privat

Alle Beiträge

Gerichtsdrama im Staatstheater Meiningen

Ende einer Verhandlung

Technische Innovationen und das reaktionäre Bürgertum inspirierten Anna Gmeyner 1932 zu ihrem Stück „Automatenbüfett“. Sorgte ihr Debüt auf den etablierten Bühnen für Furore, musste sie ein Jahr später vor den Nationalsozialisten aus Deutschland fliehen. Jahrzehntelang war sie so gut wie vergessen. Seit Barbara Frey das Stück 2021 beim Berliner Theatertreffen präsentierte, erfährt Anna Gmeyner endlich jene Wertschätzung, die ihr zu Lebzeiten versagt geblieben ist. Walter H. Krämer macht mit ihrem umfangreichen Werk vertraut und hat sich am Staatstheater Meiningen das „Ende einer Verhandlung“ angesehen.

Nino Haratischwili: Löwenherzen

Der Löwe mit dem schiefen Auge

Die Illustratorin Julia B. Nowikowa hat das Theaterstück Löwenherzen von Nino Haratischwili mit zauberhaften Bildcollagen illustriert und in ein Buch verwandelt. Die Reise des Löwen in den Armen der Kindern um die Welt, erzählt vom Glück und Unglück in einer globalisierten Welt mit all ihren Ungerechtigkeiten. Dennoch endet jede Episode mit einer Hoffnung. Walter H. Krämer empfiehlt die Lektüre.

E. T. A. Hoffmanns „Das fremde Kind“

Ein feindseliger Gnom

An dem mechanistisch-materialistischen Menschenbild, das sich der Philosoph de La Mettrie ausgedacht hatte, hat der Schriftsteller der schwarzen Romantik, E. T. A. Hoffmann, sich immer wieder abgearbeitet. Einige seiner Frauenfiguren, zum Verlieben schön, entpuppen sich schließlich als Automaten. In seinem Märchen „Das fremde Kind“, das als multimediales Kunstwerk erschienen ist, sind es der mechanische Jäger oder der aufziehbare Harfenist, die im Schrott landen. Walter H. Krämer hat sich daran erfreut.

Euripides, Aischylos und Sophokles in Hamburg

Blindwütige Suche nach der Wahrheit

Die Tragödie stehe zwischen „Mythos“ und „Logos“, zwischen Ursprungsdenken und Metaphysik, schrieb in seiner „Kritik der Tragödie“ Wolfram Ette, damit stehe sie aber auch gegen beide. Vielleicht ist die frühe griechische Bühnenkunst deshalb unverwüstlich und ewig neu. Sie verhandelt unsere Probleme. In Hamburg hat die inszenierende Intendantin Karin Beier unter dem Titel „Anthropolis-Marathon“ fünf der klassischen Tragödien angeboten, die Walter H. Krämer alle gesehen hat.

Vor 15 Jahren starb Pina Bausch

Was Menschen bewegt

Die Ursache des Konflikt auf die Tutu-Fraktion der konservativen Ballett-Liebhaber abzuschieben, wäre zu einfach. Was Pina Bausch in Wuppertal ins Werk setzte, war ein Angriff auf das Selbstverständnis der Kategorie Ballett, die Ersetzung der formalisierten Choreographie durch eine permanent sich weiterentwickelnde, emotionalisierte Körpersprache. 15 Jahre nach ihrem Tod haben viele Kollegen von ihr gelernt, – ob sie’s wissen oder nicht. Walter H. Krämer erinnert an die große Tänzerin und Choreographin.

Der Theatermann Willy Praml wird 83

Das Schwierige gewagt

„To play or not to be" – so darf man wohl das Lebens- und Arbeitsmotto des Theatermenschen Willy Praml verstehen. In der hessischen Theaterlandschaft ist der in Niederbayern geborene Willy Praml eine feste Größe. Seit 1971 macht er Theater: Zunächst mit Aufsehen erregenden Inszenierungen mit Jugendlichen und Laien. Später mit dem 1991 gegründeten Theater Willy Praml. Walter H. Krämer macht auf den Jubilar aufmerksam.