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Rolnik, Eran

Eran Rolnik ist Psychoanalytiker, Psychiater und Historiker. Dozent an der medizinischen Fakultät der Tel-Aviv Universität und Gastwissenschaftler am Sigmund-Freud-Institut, Frankfurt am Main. In Israel ist er für sein beharrliches Engagement bekannt, die Öffentlichkeit für den Wert psychoanalytischen Denkens zu sensibilisieren, insbesondere für das Verstehen der sozialen und politischen Realität. Anfang November 2023 sorgte er für Aufsehen, als er in einem offenen Brief publik machte, aufgrund seiner kritischen Artikel über Benjamin Netanjahu in der Zeitung Haaretz von der National Service Commission verhört worden zu sein. Seine Studie Freud auf Hebräisch. Geschichte der Psychoanalyse im jüdischen Palästina (Vandenhoeck & Ruprecht, 2013) wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt; zuletzt erschien Redekur – Psychoanalyse verstehen (Brandes & Apsel, 2023). Sein neustes Buch Psychoanalytic Objects Near and Far erscheint im Frühjahr 2025 bei Routledge. Er arbeitet als Psychoanalytiker in Tel-Aviv und in Frankfurt.

Eran Rolnik 

Alle Beiträge

Eine psychoanalytische Betrachtung des Mythos von der Schrift an der Wand

Kein Wunder, dass Belsazar erbleichte

Wir sind es gewohnt, die Geschichte vom Gastmahl Belsazars und der „Schrift an der Wand“ als Gleichnis für Blindheit und moralischen Verfall mit vorhersehbarem Ende zu lesen. Der Psychoanalytiker Eran Rolnik schlägt eine ergänzende Lesart dieses Mythos vor, die sich stärker auf die psychologische und erkenntnistheoretische Ebene konzentriert. Er behandelt den Fall des Belsazars als eine Art psychoanalytische „Fallgeschichte“ mit tödlichem Ausgang. Auch in der Politik gebe es einen „letzten Moment“, nach dem Reue und Erkenntnis nichts mehr nützen.

 

Therapeut sein in Israel

Den eigenen Garten pflegen

Die israelische Öffentlichkeit ist in einem Teufelskreis gefangen, der ein autoritäres Regime kennzeichnet: Je schlimmer die politische Lage, der Krieg und die internationale Isolation werden, desto größer die Angst vor der Wahrheit, desto gehemmter die Bereitschaft, sich für Veränderung und Reparation zu engagieren. Eran Rolnik, israelischer Psychoanalytiker, Psychiater und Historiker erklärt die Situation seiner Landsleute.