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Rüger, Wolfgang

Wolfgang Rüger, geboren 1959 in Schwäbisch Hall, Studium der Germanistik, Kunstgeschichte, Film- und Fernsehwissenschaften. Seit 1980 Inhaber des Paria Verlags. 1980-1990 (Mit)Herausgeber diverser Zeitschriften. 1985-1994 Feuilletonredakteur und freier Literatur- und Filmkritiker. 1994-1999 diverse Jobs (Sekretär eines Bankdirektors, Türsteher, Nachtportier, Putzhilfe). Seit 1999 im unermüdlichen Einsatz für das gedruckte Buch im eigenen Antiquariat.
Mitherausgeber / Autor u.a. folgender Bücher:
1981 Unterholzliteratur. Lyrik und kleine Prosa
1984 Station to Station – Zweigleisiger Alltag
1987 Frankfurt tanzt den Tango
1990 Brinkmann – Der Dichter im elektrischen Versuchslabyrinth der Städte
1993 Jörg Fauser: Ich habe eine Mordswut, Briefe an die Eltern 1956-1987
2025 Jürgen Ploog, West End

Wolfgang Rüger. Foto: privat

Alle Beiträge

Sonderausstellung „Gerald Domenig – DOM“.

Das Festhalten des Augenblicks

Fotografen erschaffen das, was sie sehen, indem sie es verwandeln. Vom Lichteinfall über den Rahmen, die Positionierung der Personen oder Gegenstände darin bis zur Intention der Bewegungen – das alles hat der künstlerische Fotograf zu wählen, so wie ein Maler die Farbe, die Anlage und den Bildausschnitt wählt. Die Fotografien spiegeln deshalb die Persönlichkeit des Fotografen oder der Fotografin. Noch bis zum 26. Oktober 2025 zeigt das Frankfurter Dommuseum die Sonderausstellung „Gerald Domenig – DOM“. Zur Ausstellung gibt es ein Katalogbuch. Wolfgang Rüger hat sich beide angeschaut.

Schreibheft Nummer 105

Drei Multitalente

Es gibt gute Gründe, sich mit der Literatur von Eric de Kuyper, Gregor von Rezzori und James Agee zu beschäftigen. Alle drei verbindet, dass sie als Tausendsassas auf irgendeine Weise auch im Filmgeschäft tätig waren und nun in einer Publikation bedacht sind. Gerade ist Heft 105 von „Schreibheft. Zeitschrift für Literatur“ erschienen, in dem auch darüberhinaus einiges Lesenswertes zu finden ist. Wolfgang Rüger ist begeistert.

Udo Bregers „Extraterritorial. Zeiten mit Carl Laszlo“

Einmal Hölle und zurück

Fünf Jahre mit einem hedonistischen, kunstbesessenen Psychoanalytiker, der sich als Teil der Avantgarde der 60er- und 70er-Jahre sieht. Da gibt es einiges zu erzählen. Die Berichte und Dokumente aus dieser Zeit haben Kultstatus. Der Übersetzer, Verleger und Beat-Generation-Experte Udo Breger hat mit „Extraterritorial. Zeiten mit Carl Laszlo“ ein weiteres Erinnerungsbuch veröffentlicht. Wolfgang Rüger hat es gelesen.

Neue Rolf-Dieter-Brinkmann-Biografie

„Ich bin ein Dichter“

„ … Wer bin ich schon?: gefesselt, eingesperrt in die Gegenwart, die Rückwege habe ich mir bewußt selbst zugemauert, keine Vergangenheit mehr.“, schrieb der sensible und reizbare Dichter in „Rom, Blicke“. Muss man ihn sich so vorstellen? Zum 50. Todestag erscheint von Michael Töteberg und Alexandra Vasa die erste Biographie über Rolf Dieter Brinkmann. Wolfgang Rüger hat „Ich gehe in ein anderes Blau“ gelesen.

Klaus Maecks „Volle Pulle ins Verderben“

Hedonismus & Anarchie

Ein alternatives Herz und ein zupackender Wille – ein Punker in Leitungsfunktionen: Der Filmemacher, Filmproduzent, Musikverleger, Manager, Regisseur, Autor und Weltenbummler Klaus Maeck hat jetzt eine Art Autobiografie vorgelegt. Wolfgang Rüger hat „Volle Pulle ins Verderben“ gelesen.

Kathy Ackers Werk und Leben

Der Hunger nach Wissen und Sex

Aufs Ganze gesehen markieren Tabubrüche jeden Fortschritt in der Geschichte der Künste. Die tabubeladene Sexualität aber hat dem Fortschritt beharrlich widerstanden und bietet deshalb immer wieder aufs Neue Anlass zu Skandal und Bewunderung. Die Erzählung „Bis aufs Blut“, mit der Kathy Acker bekannt wurde, geht aber mit ihrer experimentellen Sprache weit über die einst zensurierte Schilderung sexueller Praktiken hinaus. Anlässlich der Neuübersetzung von „Blood and Guts in High School“ erinnert sich Wolfgang Rüger an frühe Begegnungen mit Kathy Acker.

Jürgen Ploogs 90. Geburtstag

Über das Verschwinden

Jürgen Ploog, der 2020 starb, gehörte zur literarischen Avantgarde. Deshalb ist er nur einem interessierten Leserkreis bekannt gewesen. Der schätzte vor allem die Cut-up-Technik, mit der Ploog viele seiner Romane verfertigte. Dabei werden Sätze aus anderen Romanen oder Zeitschriften ausgeschnitten und in neue Kontexte montiert. Aber der Langstreckenpilot Ploog war breiter orientiert, schrieb, zeichnete, malte und reflektierte das eigene Tun. Wolfgang Rüger porträtiert den Künstler, der in diesem Jahr 90 Jahre alt geworden wäre.