Dankesrede von Martin Piekar
Robert Gernhardt Preis 2024 an Martin Piekar

Zwei überzeugende, mit Hessen verbundene literarische Projekte werden jährlich durch die Verleihung des Robert Gernhardt Preises zum Weitermachen ermutigt. In diesem Jahr haben der als Kind polnischer Einwanderer in Bad Soden aufgewachsene Autor Martin Piekar und die Schriftstellerin Christina Griebel diese Auszeichnung erhalten. In seiner Dankesrede spricht Piekar über sein Projekt „Vom Fällen eines Stammbaums“, das seinen außergewöhnlichen Werdegang an der Seite einer pflegebedürftigen Mutter beschreibt und die Bedeutung von Sprache in prekären Lebensumständen.


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Künstlerporträt und Interview
Weltklasse-Geiger Augustin Hadelich

Sein Name wird von dem Ruf begleitet, zu den Künstler:innen zu gehören, die die Kunst des Violinspiels dieses Jahrhunderts prägen. Dafür spricht tatsächlich vieles. Denn die Klangwelten, die er erschafft, verzaubern. Auf der Basis technisch allerhöchsten Niveaus erzählt er sensibel, geradezu poetisch die musikalischen Geschichten egal welches Komponisten mit mitreißender Ton- und Interpretationssprache. Andrea Richter hatte die Gelegenheit, ein Interview mit Augustin Hadelich zu führen.


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Georg Leß: „die Nacht der Hungerputten"
Die letzten Fragen von Satzbau und Wohnraum

Putten sind Säuglinge mit – nach den Gesetzen der Aerodynamik – zu kurzen Flügeln, um abheben zu können. Niemand weiß, warum und wozu sie eigentlich existieren. Ihr Entwicklungsstand schließt eine musikalische Ausbildung aus, dennoch sieht man sie allenthalben mit Instrumenten hantieren. Und sie sind viel zu herzig, um auch noch gut sein zu können. Georg Leß mag diese opake Unsichtbarkeit zu einem gewagten Gedichtband angeregt haben. Alexander Kappe hat ihn gelesen und ist zu dessen poetologischen Gründen vorgestoßen.


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Clemens J. Setz: „Das All im eignen Fell“
Ein Erinnerungsbuch

Clemens Setz wollte zunächst keine Gedichte in Buchform mehr veröffentlichen. Zum Glück hat er seine Meinung noch einmal geändert und damit poetische Perlen vor dem Vergessen bewahrt. Riccarda Gleichauf stellt die Twitterpoesie und exemplarisch ausgewählte Autor:innen aus dem Band „Das All im eignen Fell“ vor.


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Leben und Tod von Otto Freundlich
Farbkasten im Küchenherd

Otto Freundlich war Maler, Bildhauer und Autor, einer der ersten Künstler der Abstraktion, Jude, Kommunist und Kosmopolit. 1908 zog er nach Paris ins Bateau-Lavoir, wo er sich mit Picasso, Braque, Gris und Apollinaire befreundete. Unter der Vichy-Regierung musste er fliehen, wurde mehrfach verhaftet und in Konzentrationslager gebracht. Johannes Winter ist seiner Geschichte nachgegangen.


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Aus dem Notizbuch von Eldad Stobezki
Krieg, Migration, Sonnenblumen

Sonnenblumen und Araber sind die Folgen einer Zurückweisung, jedenfalls, wenn man den Mythen und Legenden eine Kernwahrheit zuspricht. Eine Legende ist die Aufforderung zum interpretierenden Lesen, ein Märchen wie die Mythen. Eldad Stobezki nennt noch Migrationsverbot als Terrorabwehr, das „doch“ im Klimawandel, das Privileg der Ölsardinendose, Ökonomie für Verbraucher oder die Verwandlung der Klytia in eine Sonnenblume. Ovid schreibt: Ein Teil verneint, dass es sein kann; ein anderer erinnert daran, dass wahre Götter dazu imstande sind.


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