Zur Erinnerung an den Schriftsteller Ngũgĩ wa Thiong’o
Written words can also sing

Der kenianische Romancier, Essayist und Dramatiker Ngũgĩ wa Thiong’o, Träger des Erich-Maria-Remarque-Friedenspreises der Stadt Osnabrück, ist mit 87 Jahren am 28. Mai 2025 gestorben. Er zählt zu den wichtigsten Autoren des afrikanischen Kontinents, war Ehrendoktor der Universitäten von Yale und Bayreuth, und sein vielfach in Kikuyu verfasstes, jedoch weltweit übersetztes Gesamtwerk wurde für den Man Booker International Prize nominiert. Manfred Loimeier, der als Professor der Universität Heidelberg Afrikanische Literaturen englischer Sprache lehrt, würdigt den Grandseigneur der Weltliteratur.


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Manuela Klenke übersetzt „re.volver“ von Livia Ștefan aus dem Rumänischen
Wörter, die im Kopf bleiben

Bekenntnis und Wahrheitszeugnis, Offenbaren des Unaussprechlichen, Wildheit und Anarchie, Grenzüberschreitung, Schönheit und Sprachmusik: Es gibt viele Motive, Gedichte zu schreiben. Die rumänische Lyrikerin Livia Ștefan möchte im Puzzle der geschichtlichen Gegenwart mit ihrer Poesie das fehlende Teil ersetzen – das Vergessen. Sie spricht deshalb von investigativer Poesie, von narrativem poetischen Journalismus, um den Opfern der Geschichte ihre Geschichten erzählen zu lassen. Manuela Klenke hat Ștefans Gedichtband „re.volver“ ins Deutsche gebracht, und Ortwin-Rainer Bonfert hat Poesie und Übersetzung in den Blick genommen.


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Im Räderwerk der Atommafia
Die Gewerkschafterin

Im Dezember 2012 wurde die Gewerkschafterin Maureen Kearney gefesselt und traumatisiert in ihrer eigenen Wohnung aufgefunden. Von den Tätern fehlt bis heute jede Spur. Die Journalistin Caroline Michel-Aguirre vom Nachrichtenmagazin „Nouvel Observateur“ hat über Maureen Kearneys Kampf mit der Atomindustrie einen Roman geschrieben. „La Syndicaliste“ liest sich wie ein spannender Politthriller und wurde 2025 von Eva Stegen ins Deutsche übersetzt. 2022 ging der gleichnamige Film mit Isabelle Huppert in der Titelrolle an den Start. Hier ein Auszug aus dem Buch „Die Gewerkschafterin“.


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Julia Grinbergs „Journal einer Unzugehörigkeit"
Mein Keim hat kein einziges Auge

Wie bewältige ich die Zumutungen des Alltags, ohne mich selbst dabei zu verlieren? Gerade dann, wenn ich mich als bloße Zwischenbemerkung eines Zustandes, also als klein und unbedeutend wahrnehme? Die Dichterin Julia Grinberg hat mit ihren lyrisch-prosaischen Miniaturen beeindruckende Literatur geschaffen. Riccarda Gleichauf hat sie genüsslich auf sich wirken lassen und nach der Lektüre den Eindruck erhalten, dass sich aus dem Gefühl der Unzugehörigkeit heraus (poetische) Widerstandskraft herstellen lässt.


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Über den Umgang mit Geschichte auf der Bühne
Theater und Gegenwart

Öffnet sich der Vorhang im Theater, wird der Blick in eine andere Wirklichkeit frei. Der wird jedoch inzwischen immer häufiger durch überspitzte Gegenwartsbezüge vereitelt. Wie Peter Zadek, Claus Peymann oder Hans Neuenfels widersetzt sich auch die Theater- und Opernregisseurin Andrea Breth diesem Trend. Dass sie ihre Wiener Emilia-Galotti-Inszenierung nicht ins Heutige zerrte, sondern die Modernität des Textes zeigte, schätzt Thomas Rothschild sehr. Die Entsorgung von Geschichte auf der Bühne bedeutet für ihn die Entsorgung von Utopie.


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Eine Geschichte aus „Catching Strangers"
Muepu Muamba: Innerer Monolog

In „Catching Strangers“ sind Fotografien von Alexander von Reiswitz kongenial mit literarischen Texten verwebt. Seine Aufnahmen von Personen aus verschiedenen Ländern und Kulturen legte er in Zusammenarbeit mit Florian Koch einer Reihe von Schriftsteller:innen mit der Bitte vor, hierzu fiktionale Geschichten zu ersinnen. Das Foto eines betagten Mannes mit einem Kind auf den Knien inspirierte etwa Muepu Muamba zu einem berührenden Rückblick auf ein von Schicksalsschlägen, Armut und Kolonialherrschaft geprägtes Leben. Hier ist die Erzählung „Innerer Monolog“ zu lesen.


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Aus dem Notizbuch von Eldad Stobezki
Kalenderbereinigt

Beim Mitteln streichen die Statistiker die extremen Abweichungen weg, um aussagekräftige Ergebnisse vorzeigen zu können. Beziehen sie sich auf Personen, ist nicht auszuschließen, dass die Aussage des angestrebten Mittelbereichs auf keinen einzigen Menschen zutrifft, weil alle sich anderswo aufhalten. Statistik kann also menschenbereinigt fiktiv sein. Eldad Stobezki hat sich Notizen zu Schwarzweißträumen, Regenwasser, Versäumnissen, Tansania, zur Sprachlosigkeit und eben zur Bereinigung gemacht.


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Textland: Video-Interview mit Julia Mantel
Das Leben bringt mich zum Lachen

Humor kann uns in Distanz zu den eigenen Schieflagen bringen und das Absurde bewusst machen. Zum Thema „Humor als Widerstand“ hat das Literaturfest Textland kurze Video-Interviews mit einigen Autor:innen geführt. Julia Mantel hilft Humor in allen Lebenslagen weiter. „Humor erleichtert es mir, mich an den Schreibtisch zu setzen, in ernster Situation wirkt er wie eine Art Gewürz, so dass ich auch über mich selbst lachen kann. In letzter Konsequenz hilft mir Humor, Distanz zu Situationen herzustellen, in denen ich mich befinde.“


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Lyrik von Frauen aus Mittel- und Osteuropa
Kristiina Ehin

Diese Poesie ist in mehrfacher Hinsicht erlesen. Denn sie wird durch die Stimme und Gestaltungskunst einer einzigartigen Rezitatorin versinnlicht und zugleich inhaltlich reflektiert. Birgitta Assheuer hat in ihrer Reihe „Handverlesen“ 25 Gedichte aus 16 Ländern ausgewählt und gelesen, Lyrik von Frauen aus Mittel- und Osteuropa. Zugewandt und klug kommt uns ihre Dichtung entgegen, und wir müssen nur hören. Hier „(die sonne scheint uns am nachmittag)“ von Kristiina Ehin.


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Gedicht von
Safiye Can

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Empfehlung: Frankfurter Kranz Journal
Interview mit Sophie Dobrigkeit

Das Frankfurter Kranz Journal porträtiert Kolleginnen aus Literatur, Musik und Bildender Kunst, aus Architektur, Design oder Kulturmanagement, freiberuflich wie angestellt und stellt deren Projekte und Ideen der Öffentlichkeit vor. Das Journal ist ein Online-Format des Frankfurter Kranz. Hier ein Interview mit Sophie Dobrigkeit.


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