Wie ein Film verrissen wird, der noch gar nicht zu sehen ist
Moi non plus

Seit Tagen hält die Kontroverse unvermindert an. Ist die Schauspielerin Charlotte Gainsbourg, die sich als Verteidigerin Israels präsentiert, würdig, in einem Film die 2020 verstorbene Anwältin Gisèle Halimi zu spielen, die sich für die palästinensische Sache einsetzte? Ist denn die Idee einer friedlichen Koexistenz zwischen Juden und Palästinensern in Verruf geraten? Ein schönes Thema für eine Debatte, wenn beide Seiten miteinander sprechen würden. Claus Leggewie hat sich Gedanken dazu gemacht.


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Modest P. Mussorgskis Oper „Boris Godunow“ in Frankfurt
Macht in Russland

Vor dem Opernhaus in Frankfurt zur Premiere von Boris Godunow eine Gruppe von Ukrainern, die gegen die Aufführung dieses explizit russischen Werks protestierten. Drinnen dann eine fulminante Darbietung der Oper: die Titelpartie des russischen Zars Boris gesungen von einem Ukrainer. Sein Gegenspieler Grigori, der falsche Dimitri, von einem Russen interpretiert, der unter polnischer Flagge nach Moskau zieht, um den Zarenthron zu übernehmen. Das Ganze inszeniert von einem Britten, musikalisch geleitet von einem Bayern und ein Beweis dafür, dass Musik-Theater über aktueller Politik stehen kann, weil es einen Wert an sich hat, meint Andrea Richter.


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Gespräch mit der Autorin Ria Endres
Das meiste kann ich auswendig

Es geht um die Möglichkeiten der Poesie. Was tut eine Lyrik schreibende Person? Und warum tut sie es? Wie also entsteht das, was wir Gedicht nennen? Abschließende Antworten auf solche Fragen gibt es nicht. Dennoch bringt das Befragen Motive, aber auch Zufall und Notwendigkeit zum Vorschein, die das Gestaltungsbedürfnis zum Kunstwerk formt. Die Schriftstellerin Ria Endres, die seit 1969 in Frankfurt lebt, gibt Bernd Leukert Auskunft über ihren poetischen Schaffensprozess.


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Versuch einer aktualisierenden Lektüre der „Verwandlungen“
Ovid als Gegenwartsautor

Für jemanden, der sich an Äußerlichkeiten orientiert, war damals wirklich alles anders und geht uns nichts mehr an. Tatsächlich aber handelt sogar die antike Literatur von Themen und Problemen, die uns heute noch beschäftigen. Was Ovid (43 v. Chr. bis etwa 17 n. Chr.) in den Metamorphosen, den Verwandlungen, in herrlichen Versen detailgenau beschreibt, muss nicht aufwendig interpretiert werden. Ein kleiner Gedankenschritt führt vom Besonderen ins Allgemeine, in unsere Gegenwart. Felix Philipp Ingold zeigt an wenigen Beispielen die Aktualität Ovids.


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Ein Interview mit Helmut Ortner
„Demokratieverachtung und die Entsorgung der Vergangenheit …”

In einer Zeit, in der rechte Populisten und die AfD die deutsche Erinnerungskultur beenden möchten, wendet sich Helmut Ortner in einem Mailinterview mit dem Soziologen Patrick Allgöwer gegen jede Verharmlosung und Relativierung der NS-Vergangenheit. Die „Entsorgung“ der NS-Zeit“ will er nicht akzeptieren.


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Die Stadt und ihr Bild
Der Verfall nach Merz und die Fehler der Linken

Es hat verschiedentliche Interpretationen gegeben, um das Merz-Wort vom Problem im Stadtbild um die rassistische Assoziation herumzuführen. Das will nicht recht gelingen. Denn das eigentliche Problem ist das Bild vom Stadtbild mit den dazugehörigen Töchtern. Cinzia Sciuto, Chefredakteurin der italienische Zeitschrift „MicroMega“, stellt in ihrem Kommentar einiges zur Diskussion.


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Gedicht von Ludwig Fels
NULLPUNKT (1973)

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Ein fotografischer Rückblick auf das
Textland Literaturfest 2025

In diesem Jahr nahm das Textland Literaturfest die Dialektik von Grenzziehung und Entgrenzungen ins Visier. Unter dem Tittel „Über Grenzen“ zeigten 30 Autor:innen in Lesungen, Performances und Diskussionen den herausfordernden Umgang mit der Thematik auf. Moderiert von Leon Joskowitz, Miryam Schellbach, Alexandru Bulucz, Aileen Schneider, Antigone Akgün, Aristotelis Agridopoulos, Shirin Sojitrawalla, Annegreth Schilling und Valeria Hänsel. Der fotografische Rückblick ist Alexander Paul Englert zu verdanken.


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Empfehlung: 58. Römerberggespräche am 15.11.2025
Bedingt einsatzbereit. Wehrdienst und die Pflicht zum Dienst am Staat

Kann der Dienst am Gemeinwesen – sei es an der Waffe oder im sozialen Jahr – zur Pflicht werden, und wären gegebenenfalls Frauen auch einbezogen? Wird die alte Wehrpflicht wiederkommen oder vielmehr eine neue allgemeine Dienstpflicht? Musterungen (für Männer) soll es jedenfalls ab Mitte 2027 verpflichtend geben. Was heißt das für das tiefere Grundverständnis unserer Demokratie? Und was ist eigentlich aus dem bundesrepublikanischen Pazifismus der vergangenen Jahrzehnte und dem Wunsch nach einer feministischen Außenpolitik geworden?


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Empfehlung: Nicholas Odhiambo Mboya im Kunsthaus Hamburg
Utopia – Dystopia

Nicholas Odhiambo Mboya thematisiert in seinen multimedialen Arbeiten sozialpolitische Realitäten seines Herkunftslandes Kenia ebenso wie Erfahrungen der afrikanischen Diaspora in Deutschland. In seiner ersten Einzelausstellung reflektiert der in Hamburg lebende Künstler das Spannungsfeld zwischen idealisierten Vorstellungen von Zugehörigkeit und gelebten Erfahrungen von Ausgrenzung. Nur noch bis zum 16.11.2025


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