8. Mai 1945
Keine „Stunde Null“

Der Tag des Kriegsendes am 8. Mai 1945, damals von den Deutschen als „Zusammenbruch“ bezeichnet, gilt heute als „Tag der Befreiung“, als Chiffre für den Beginn unserer Demokratie. Doch die „Stunde Null“ ist auch Beginn des kollektiven Verdrängens und Vergessens der Verbrechen des Nationalsozialismus – und der stillschweigenden Integration der Täter in der Nachkriegszeit. Helmut Ortner beschreibt, was in diesem neuen deutschen Staatsgebilde unverändert blieb, wie Täter zu Opfer wurden und wer von nichts gewusst haben will.


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Versuch über die brasilianische Schriftstellerin Clarice Lispector
„Ich bin ihr alle!“

Jeder Mensch ist nicht nur für das verantwortlich, was er tut, sondern auch für das, was alle anderen tun: Fjodor Dostojewskis moralisches, überforderndes Axiom hat auch die brasilianische Schriftstellerin Clarice Lispector für sich in Anspruch genommen. Dennoch wurde sie nicht als intervenierende Aktivistin bekannt, sondern als erfolgreiche Autorin. Felix Philipp Ingold beschreibt die ambivalente Figur Lispector. Die Gesichter, die uns aus ihren Porträtfotos ansehen,  sind die einer entschlossenen Frau.


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Vor 90 Jahren: Denkschrift „Zur Lage der deutschen Nichtarier“
Übersehen, überhört, vergessen

Was das Naziregime im Schilde führte, durchschaute Elisabeth Schmitz von Anfang an. Bereits 1935 attackiert sie in einer Denkschrift die Drangsalierung jüdischer Bürger:innen und rettet vielen das Leben. Ihre couragierte Haltung wurde mehr als ein halbes Jahrhundert vollkommen ignoriert. Anlässlich des 70. Jahrestags der Denkschrift ehrt ihre Geburtsstadt Hanau sie mit einer Büste. Doris Stickler gibt Einblick in das Leben der Widerständlerin.


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Rossinis „Der Barbier von Sevilla“ in Wiesbaden
Die Verleumdung ist ein Lüftchen

Weniger bekannt ist, dass der gelernte Uhrmacher die Ankerhemmung für Taschenuhren, aber auch ein Pedalsystem für die Harfe erfand: Pierre-Augustin Caron, der sich de Beaumarchais nannte und Dramen und Komödien verfasste, darunter den „Barbier von Sevilla“. Nach Paisiello und Mozart griff auch Gioachino Rossini nach dem Stoff und komponierte innerhalb von 13 Tagen die gleichnamige, bis heute erfolgreiche Opera buffa. In Wiesbaden hat sie Walter H. Krämer jetzt auch mit Puppen aufgeführt gesehen.


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Deutsche Geschichte in Osteuropa
Autobahnen denken lautlos

Namen von Landschaften, Städten und Dörfern sind Chiffren für Geschichte und Geschichten. Sie zu entziffern und sich damit unserer Geschichte innezuwerden, ist ohne Recherchen meist nicht möglich. Dass die Geschichte, zumal die deutsche Geschichte im Osten Europas, dennoch weiterwirkt, mag auch Irrationales zwischen den Nachbarn erklären. Matthias Buth hat sich auf den Weg begeben.


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Aus dem Notizbuch von Eldad Stobezki
Bügeln, Liebe und Liebhaberei

Wer an ein Leben nach dem Tod glaubt, kann berechtigterweise bezweifeln, ob er noch lebt. Das nachzuweisen, indem man sich in den Arm zwickt, um den Schmerz zu spüren, beseitigt den Zweifel nicht. Sollte das tägliche Aufschreiben des Datums, wie On Kawara das betrieb, Gewissheit bringen? Oder schreibt er möglichweise noch immer? Eldad Stobezkis Notate zum Datumskünstler nehmen aber auch noch den Clown im Palast mit, Strippenzieher, Körperkontakte, Herzkranzgefäße und vor allem das Bügeln.


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Textland: Video-Interview mit Martin Piekar
Dann werden neue Welten erfunden

Humor kann uns in Distanz zu den eigenen Schieflagen bringen und das Absurde bewusst machen. Zum Thema „Humor als Widerstand“ hat das Literaturfest Textland kurze Video-Interviews mit einigen Autor:innen geführt. Martin Piekar wirft eine These in den Raum: „Wir werden in den nächsten Jahren eine Renaissance der Romantik erleben, weil die Menschen müde geworden sind von Inflation, Kriegen, der Pandemie unlängst – kurz: von jedem großweltlich politischen Irrsinn.“


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Lyrik von Frauen aus Mittel- und Osteuropa
Dragana Mladenović – Weit weg

Diese Poesie ist in mehrfacher Hinsicht erlesen. Denn sie wird durch die Stimme und Gestaltungskunst einer einzigartigen Rezitatorin versinnlicht und zugleich inhaltlich reflektiert. Birgitta Assheuer hat in ihrer Reihe „Handverlesen“ 25 Gedichte aus 16 Ländern ausgewählt und gelesen, Lyrik von Frauen aus Mittel- und Osteuropa. Zugewandt und klug kommt uns ihre Dichtung entgegen, und wir müssen nur hören. Diesmal „Weit weg” von Dragana Mladenović.


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Gedicht von
Andreas Altmann

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Empfehlung: Austellung im Städel Museum Frankfurt
Annegret Soltau – Eine Retrospektive

Der Körper ist politisch – das zeigen die Arbeiten der Künstlerin Annegret Soltau wirkungsvoll. Seit den 1970er-Jahren erregt ihre Kunst Aufsehen und hat bis heute nichts von ihrer Aktualität verloren. Galt Soltau trotz ihrer kunsthistorischen Bedeutung lange Zeit als Geheimtipp, zählt ihr Werk heute zu den wichtigsten Positionen feministisch inszenierter Fotografie und Body Art.


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