Erinnerung an die Friedensnobelpreis-Trägerin Bertha von Suttner
Die Waffen nieder!

Wie jedes Jahr wurde am 10. Dezember der Friedensnobelpreis verliehen. Die Auszeichnung geht maßgeblich auf eine Frau zurück, die etablierten Kreisen ein Dorn im Auge war. Bertha von Suttner war eine enge Vertraute Alfred Nobels, den sie für die Friedensbewegung gewonnen und später angeregt hat, sein Vermögen in diesem Sinne einzusetzen. 1901 erstmals verliehen, wurde ihr selbst der Friedensnobelpreis vor 120 Jahren zuteil. Doris Stickler erinnert an eine in Vergessenheit geratene Friedensaktivistin, die sich unermüdlich für Eintracht, Verständigung und Frauenrechte engagierte.


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Laudatio zum Bettina-Brentano-Preis an Nadja Küchenmeister
Im Wirbel der Erinnerung

Am 27. November 2025 wurde der Schriftstellerin Nadja Küchenmeister der mit 10.000 Euro dotierte Bettina-Brentano-Preis für Gegenwartslyrik überreicht. Die Jury schrieb dazu: „Köln, Berlin und Lissabon, das sind die Schauplätze in Nadja Küchenmeisters Gedichtband Der Große Wagen. Es sind Städte, die auf jeder Landkarte verzeichnet sind, Orte, die jeder zu kennen glaubt – in diesem eleganten und formvollendeten Langgedicht in zehn Teilen jedoch bergen sie Geheimnisse, denen man niemals ganz auf die Spur kommt.“ Beate Tröger hielt die Laudatio.


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Ein israelischer Fall und seine tiefere Bedeutung
Politische Säuberung

Im Wörterbuch des Unmenschen hat „Säuberung“ sicher einen Ehrenplatz. In Diktaturen zählen zum „Unsauberen“ umstandslos auch Menschen, die, wie kürzlich wieder geschehen, als „Müll“ bezeichnet werden. Eran Rolnik, Psychoanalytiker, Psychiater und Historiker in Tel-Aviv, ist auch Autor der Zeitung Ha’aretz. Seine kritischen Artikel zu Benjamin Netanjahu waren Anlass einer Untersuchung durch die israelische National Service Commission. Rolnik beschreibt seinen Fall.


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Mozarts „Mitridate“ an der Oper Frankfurt
Achterbahn der Gefühle

Ein Feuerwerk menschlicher Gefühle in musikalischer und tänzerischer Form prasselte bei der Premiere von Mozarts erster großer Oper „Mitridate, re di Ponto“ auf das Publikum in der Frankfurter Oper ein. Freuden- oder Wutkoloraturen in einem Moment, Liebe, Ängste, Zweifel und Trauer im nächsten. Einblicke in Innen- und Außenwelten wechselten in rasender Geschwindigkeit mit der Präzision und Schönheit eines Schweizer Uhrwerks. Am Ende blieb für Andrea Richter nur eine Frage: Wie konnte ein 14-Jähriger so etwas komponieren?


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Dominik Grafs „Sein oder Spielen“
Spielen müssen sie ja letztlich doch selbst

Filmregisseure äußern sich, wenn sie den Spielraum dafür haben, professionell mit ihren Inszenierungen. Seltener sprechen oder schreiben sie über ihre Arbeit oder reflektieren nach der kurzen, aber doch sehr ausdifferenzierten Ideengeschichte des Spielfilms ihre Position und ihr Ethos, wie Dominik Graf das tut. Dabei geht es selbstverständlich auch um die Rechtfertigung der eigenen Entscheidungen. Den Bericht aus dem Getriebe des Illusionsapparates hat Ewart Reder gelesen.


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„Generation Deutschland“
Die Wiederkehr des Völkischen

Wenn aus dem „Nie wieder!“ ein „Schon wieder!“ wird, stellt sich die Frage: Was können wir tun? Die alte – jetzt neu etikettierte AfD-Jugendorganisation „Generation Deutschland“ reklamiert eine Sprecherfunktion für die gesamte Alterskohorte. Sie fordert, dass „Deutschland die Heimat der Deutschen bleibt“. Das Völkische kommt an – nicht nur bei der Jugend. Helmut Ortner macht auf die Wiederkehr eines alten Problems aufmerksam.


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Ein Künstlerbrief von Fredie Beckmans
Mein offenes Gefängnis

Man denkt an Paul Verlaine oder Silvio Pellico, die auch über ihre Gefängnisse schrieben, aber Fredie Beckmans erinnert sich in seinem Künstlerbrief an die lebensbegleitenden Einsperrungen, die Ein- und Aussperrungen zugleich waren und sich vom frühkindlichen Gitterbett bis zum Kunstkerker erstrecken. Freiheitsentzug hat viele Erscheinungsformen, und Künstler, die sich nicht fügen mögen, müssen stets einen Fluchtweg im Auge haben.


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Buch und Ausstellung – Theaterhaus München
making THEATRE – Wie Theater entsteht

Was alles vonnöten ist, um ein Theaterstück auf die Bühne zu bringen, führt derzeit das Theatermuseum München vor Augen. Die Ausstellung „making THEATRE – Wie Theater entsteht“ wirft einen Blick hinter die Kulissen und gewährt seltene Einblicke in den künstlerischen und handwerklichen Schaffensprozess. Um die Abläufe von der ersten Idee bis zur Premiere authentisch wiederzugeben, wurden Künstler:innen und Gewerke des Residenztheaters rund um eine Inszenierung von „Romeo und Julia“ ein Jahr lang begleitet. Walter H. Krämer hat die Ausstellung gesehen und kann deren Besuch nur empfehlen.


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Empfehlung: Radiosendung in hr2-kultur am 16.12.2025 um 15 Uhr
Textland 2025: „Zwischen Welten: Religion, Geschlecht, Identität“

Der Hessische Rundfunk hat eine weitere Gesprächsrunde des diesjährigen Textland Literaturfests aufgezeichnet und hält ab 16. Dezember auch die Diskussion mit drei Frauen aus dem jüdischen, christlichen und muslimischen Kontext zum Nachhören bereit. Die Frauen gehen der Frage nach, ob sich Glaube und Geschlecht, Spiritualität und Selbstbestimmung, Tradition und heutige Lebenswirklichkeit miteinander verbinden lassen oder sich gegenseitig ausbremsen. Sie erzählen von ihrem persönlichen Umgang mit Religion, Identität, Brüchen und Annäherungen, Vielfalt und Zugehörigkeit und gesellschaftlichen Erwartungen.


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Empfehlung: Claude-Lanzmann-Ausstellung in Berlin
Die Aufzeichnungen

Zum 100. Geburtstag von Claude Lanzmann (1925–2018), dem französischen Journalisten, Filmemacher und Chronisten der Schoa, präsentiert das Jüdische Museum Berlin (JMB) eine Ausstellung, die Geschichte hörbar macht. Ausgewählte Originalaufnahmen folgen den Recherchen Lanzmanns zu seinem berühmtem Dokumentarfilm Shoah (1985) und geben Einblick in das vielschichtige Erinnern an die Schoa in den 1970er Jahren.


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