Cornelia Wilß im Gespräch mit dem Künstler Alfred Ullrich
Rußflocken, die um die Erde schweben

Der vielseitige Künstler Alfred Ullrich lebt in Dachau. In seiner Druckgrafik spiegelt sich in abstrakter Darstellung das bis heute gebrochene Verhältnis der deutschen Mehrheitsgesellschaft zur Minderheit der Sinti und Roma. Ein zentrales Thema in seinem Schaffen ist die Familiengeschichte: Die meisten seiner Angehörigen wurden während des Nationalsozialismus in Konzentrationslager verschleppt und ermordet. Cornelia Wilß traf den Künstler mehrfach, zuletzt in Berlin im Mai 2025 anlässlich eines Künstlergesprächs mit dem Galeristen Moritz Pankok.


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Rita Schäfer im Interview mit der Autorin Stella Gaitano
Von Khartum nach Kamen

Stella Gaitano hat Deportation schon als Kind erlebt. Heute zählt die sudanesische Autorin zu den wichtigsten Stimmen ihres Landes, die mit ihren Texten zu einem wachsenden Bewusstsein für Unrecht, Diskriminierung und die weltweite Geltung der Menschenrechte beitragen möchte. Im Sudan herrscht ein Krieg, der mit den Waffen fremder Mächte geführt wird und nach einer kurzen Phase der Hoffnung auf Frieden erneut eskaliert ist. Er zerstört die Lebensgrundlagen zahlloser Bürger:innen und hat dazu beigetragen, dass Stella Gaitano seit 2022 in der nordrhein-westfälischen Stadt Kamen im Exil lebt. Rita Schäfer sprach mit der Autorin im Rahmen eines Austauschs über Frauen- und Menschenrechte.


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Das Doppelspiel des Kurt Gerstein
Widerstand zwischen den Fronten

Er wollte in die „Feueröfen des Bösen“ schauen und dem nationalsozialistischen Räderwerk in die Speichen greifen. Dafür schlüpfte Kurt Gerstein in die SS-Uniform. Wie Rolf Hochhuth in seinem Drama „Der Stellvertreter“ formuliert, hat er mit den „Mördern gepokert“ und blieb bis zum Ende des Terrorregimes unentdeckt. Sein Tod ist bis heute ungeklärt, und er selbst weitgehend vergessen. Doris Stickler erinnert an Kurt Gerstein, der vor 120 Jahren geboren wurde und vor 80 Jahren gestorben ist.


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Feridun Zaimoglus Roman „Sohn ohne Vater“
Wo er ist, ist die Kultur

Der Eindruck von Feridun Zaimoglu als einem Schriftsteller, wie er im Buche steht, entsteht zunächst angesichts seiner Produktivität. In seinem 25. Buch reflektiert er, als der Vater gestorben ist, das Vater-Sohn-Verhältnis, das ihn, den Sohn, geprägt hat mit all den Konflikten, die Teil der elterlichen Zuwendung sind. In der Spiegelung familialer Strukturen in den verschiedenen Kulturen zeigt sich der Schriftsteller, wie er im Buche stehen sollte. Ewart Reder hat den Roman gelesen.


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Totalität in der Literatur
Zufall oder Organisation

Wer davon ausgeht, dass die Welt in ihrer Totalität ein sinnvolles Ganzes ist, ist ein gläubiger Mensch. Wer, wie Michel Butor, in ihr nur einen zufälligen Haufen Material sieht, fügt sich dennoch dieses Material, um sich zurechtzufinden, zu Sinneinheiten zusammen, lebt also mit Zufall und Notwendigkeit. Thomas Rothschild skizziert, wie sich dieser Befund auf die Künste auswirkt und wie Texte auf ganzheitliche Erwartungen reagieren.


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Wim Wenders‘ „Palermo Shooting“
Leben und Tod

Ein richtiger Künstler wächst an seinen Werken. Dabei geht es um grenzenloses Wachstum. Der Fotograf und Filmkünstler Wim Wenders, der dieser Tage 80 Jahre alt wurde, ist gern seiner Faszination von starken Persönlichkeiten nachgegangen. Das macht seine Kunst so vielfältig und attraktiv. Im Jahr 2008 kam ein Wenders-Film in die Kinos, der in alte Fußstapfen trat und einen Fotografen, gespielt von dem Rockmusiker Campino, auf eine Reise durch das alte Europa schickte. Marli Feldvoß ist ihm dahin gefolgt.


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Lyrik von Frauen aus Mittel- und Osteuropa
Andriana Škunca

Diese Poesie ist in mehrfacher Hinsicht erlesen. Denn sie wird durch die Stimme und Gestaltungskunst einer einzigartigen Rezitatorin versinnlicht und zugleich inhaltlich reflektiert. Birgitta Assheuer hat in ihrer Reihe „Handverlesen“ 25 Gedichte aus 16 Ländern ausgewählt und gelesen, Lyrik von Frauen aus Mittel- und Osteuropa. Zugewandt und klug kommt uns ihre Dichtung entgegen, und wir müssen nur hören. Hier „Unser Haus ist umgekippt “ von Andriana Škunca.


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Gedicht von
Silke Scheuermann

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Empfehlung: Podcast
1001 Nacht

„1001 Nacht“ hat eine über tausendjährige Erfolgsgeschichte – immer wieder neu interpretiert. Und – nach der Neuübersetzung von Claudia Ott – wie gemacht für einen Podcast! „1001 Nacht“ eröffnet einen riesigen Erzählkosmos mit selbstbewussten Frauen, fiesen Dämonen, exzessiven Partys, reisenden Händlern, Familienintrigen und Mordkomplotten. Die Auswahl hat für den Deutschlandfunk die Dichterin Safiye Can getroffen, anschließend hat die Hörspielregisseurin Judith Lorentz den Text für die Studioaufnahmen bearbeitet.


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