Literaturkritik
„Penelopes Weben“

Als wäre sie für TEXTOR gemacht: Alexandru Bulucz hat in seiner Antrittsvorlesung zur Anna-Vandenhoeck-Gastdozentur für Literaturkritik an der Georg-August-Universität Göttingen seine persönlichen Zugänge zur Literaturkritik beschrieben. Anhand biografischer Verläufe kommen sie nacheinander ins Spiel und summieren sich trotz aller Unterschiede zu einer undogmatischen Haltung, die in der metaphorischen Dynamik des Webstuhls zu sich kommt.


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„Punch and Judy“ in der Oper Frankfurt am Main
Dadaistischer Serienkiller

In einer Erstaufführung ist in Frankfurt die Oper „Punch and Judy“ vom Briten Harrison Birtwistle zu sehen. Ein Stück modernen, unkonventionellen Musiktheaters, das in der großartigen Inszenierung von Wolfgang Nägele eine skurrile Komik entfacht, die einerseits nichts für schwache Nerven und andererseits von überbordendem Humor ist. Ein Gesamtkunstwerk im besten Sinne des Wortes, meint Andrea Richter, die sich bei der Premiere im Bockenheimer Depot königinnenlich amüsiert hat.


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Kenneth Hujers „All das passierte in diesem irrsinnigen Milieu Frankfurt“
Frankfurt ist ein Dorf

Ein Dorf ist Frankfurt vielleicht an seinen Rändern. Sonst – da hat Daniel Cohn-Bendit recht – ist es eine Metropole, die auf das dicke Volumen anderer Metropolen weise verzichtet. Der Frankfurter Kenneth Hujer, der nicht nur an Popkultur, Stadtentwicklung und Architektur interessiert ist, hat Frankfurt als Kunststadt und kulturellen Brennpunkt beschrieben und diesen Befund mit elf informativen Gesprächen gestützt. Wolfgang Rüger hat das Buch gelesen.


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Große Filme der Filmgeschichte
„Yi Yi“ von Edward Yang in restaurierter Fassung

Mit „Yi Yi (A One and a Two)“ legte Edward Yang vor 25 Jahren einen Spielfilm vor, der ebenso ernsthaft wie unterhaltsam eine Art sozio-psychologische Bestandsaufnahme der Gegenwart lieferte. Seine durch den Regiepreis in Cannes weltweit bekannt gewordene comédie humaine führt auf vielschichtige Weise den Einbruch der Moderne in das traditionelle Leben in Taiwan der neunziger Jahre vor Augen. Für die Filmkritikerin Marli Feldvoß besteht Edward Yangs große Kunst darin, dass er das Alte und das Neue zu integrieren versteht. Lange von der Leinwand verschwunden, kommt „Yi Yi“ nun in restaurierter Fassung ab 18. Dezember wieder in die Kinos. 


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Emily Brontës Roman „Sturmhöhe“ in Darmstadt
Erst braust es nur, dann braut sich was zusammen

„Was kann eine gute stehende Schaubühne eigentlich bewirken?“ Friedrich Schiller, der mit seiner Rede „Die Schaubühne als eine moralische Anstalt betrachtet“ darauf antwortete und forderte, dass das Theater sein Publikum erziehen und belehren und deshalb „jede Fessel der Künstelei und der Mode“ abwerfen sollte, wäre vermutlich mit dem heutigen Stand der darstellenden Kunst nicht glücklich gewesen. In Darmstadt wurde Emily Brontës Roman „Sturmhöhe“ gespielt und mit aktuellen Botschaften versehen. Martin Lüdke hat sich das angesehen.


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Kommentar zur NGO-Förderung
Geld vom Staat: Jetzt wird gedoppelt!

„Wissen wir nicht“ kann auch eine verweigerte Antwort sein. Unwissenheit schützt zwar vor Strafe nicht, ist aber unangreifbar. Die konservative Denkfabrik „R21“ bekommt künftig viel Geld vom Staat, dabei fand die Union NGO-Förderung doch zweifelhaft. Auf Fragen dazu reagiert die Regierung einsilbig. Stattdessen hat Schwarz-Rot im Bundestag beschlossen, die Förderung zu verdoppeln. „R21“ bekommt künftig 500.000 Euro pro Jahr. Helmut Ortner kommentiert den Vorgang.


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Augenschein, Recherche, Aktualität
Das „ewige“ Russland

Wer Diffamierung und Etikettierung vermeiden will, akzeptiert ungern einen Volks- oder Nationalcharakter, selbst wenn die Betroffenen sich damit identifizieren. Und es ist unangenehm wahrzunehmen, wie Menschen sich gemäß solcher „Charaktere“ tatsächlich verhalten. Aber es geschieht eben. Wie oft ist die „russische Seele“ beschworen worden, in der die Extreme wohnen und aus der sich bis heute herleiten lasse, was dort geschieht. Felix Philipp Ingold ist der Spur in der Literatur gefolgt.


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Nahost-Konflikt
„Ich bin keine Tragödie, ich bin ein Mensch.“

Die Süddeutsche Zeitung ließ zwei Jugendliche aus Gaza zu Wort kommen, um über Krieg und Zerstörung in den letzten beiden Jahren zu berichten. Wie konnten sie unter einem lauten, einem brüllenden Himmel überleben, dem Wirrwarr aus Explosionen, Nachrichten und Angst entkommen, von einer Fluchtstätte zur nächsten ziehen, ihr Haus verlassen und zwischen Trümmern wiederfinden? Detlef zum Winkel erinnert an unangenehme Widersprüche im Gaza-Krieg.


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„Turandot“ am Hessischen Staatstheater Wiesbaden
Kein Happyend

In seiner erst posthum uraufgeführten Oper „Turandot“ lässt Giacomo Puccini viel Raum für Interpretationen, den Daniela Kerck in ihrer Inszenierung am Staatstheater Wiesbaden gut zu nutzen wusste. Dass die Regisseurin die ursprünglich als Märchen überlieferte Geschichte Turandots mit den Lebenserfahrungen Puccinis zusammenbringt und damit den Wahrheitsgehalt von Märchen deutlich macht, hält Margarete Berghoff für eine gelungene Überschneidung. Sie vermisst zwar überraschende Ideen, schätzt dagegen aber sehr die völlige Absenz von „schablonenhaften Charakteren oder Bühnenbildern und Kostümen die einer Pralinenschachtel-Ästhetik gleichen“.


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