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Festival

Africa Alive Festival


Foto: Africa Alive Festival

Die 31ste Ausgabe des Africa Alive Festival präsentiert vom 25.1. bis 22.2. das Filmschaffen des afrikanischen Kontinents mit Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilmen. Es werden sowohl aktuelle Produktionen als auch einige Filmklassiker gezeigt. Neben den Filmen im Kino des DFF und im Filmforum Höchst finden zwei Konzerte, ein Kinderfest und ein antikolonialer Stadtrundgang statt.

Im Kino-Foyer des DFF gibt es eine kleine Präsentation von Filmplakaten der Filme von Abderrahmane Sissako.

Die Retrospektive ist in diesem Jahr Abderrahmane Sissako gewidmet. Sissako, geboren in Mauretanien und aufgewachsen in Mali, hat in Moskau an der VGIK Film studiert und gilt als einer der wichtigsten Filmemacher des afrikanischen Kontinents. Sein Werk wurden mit vielen Preisen ausgezeichnet. Wir zeigen seine sechs abendfüllenden Filme.

Seine ersten Filme sind noch stärker von seiner Autobio- grafie geprägt und vermischen reale und fiktive Situationen. In ROSTOV-LUANDA (1997) der für die Documenta X entstanden ist, begibt er sich auf die Reise nach Angola, um einen Freund zu suchen, den er 16 Jahre zuvor in Rostov kennengelernt hat.

In LA VIE SUR TERRE (1998) kehrt er in das Heimat- dorf seines Vaters in Mali zurück, um die Bedeutungslosigkeit der Jahrhundertwende für die Dorfbewohner aufzuzeigen.

In HEREMAKONO (2002) beobachtet Abdallah die Bewohner des kleines Transit-Ortes an der Küste Mauretaniens, während er seine Zeit mit Warten auf die Abreise verbringt.

Schon in den frühen Filmen scheinen die ihm wichtigen Themen auf: das Erbe des Kolonialismus und die einseitige Bezie- hung zwischen der ersten und der dritten Welt.


Timbuktu Frankreich/Mauretanien 2014. Regie: Abderrahmane Sissako. Darsteller: Ibrahim Ahmed aka Pino, Toulou Kiki, Abel Jafri. 97 Min. DCP. OmU. Französisch, Arabisch, Bambara, Englisch, Songhai, Tuareg.

In den Filmen BAMAKO (2006) und TIMBUKTU (2014) wendet er sich expliziteren politischen Themen zu: BAMAKO zeigt einen fiktiven Gerichtsprozess gegen den Internationalen Währungsfonds und die Weltbank. TIMBUKTU thematisiert die Besetzung von Teilen Ma- lis durch radikale Dschihadisten. Sein aktuellster Film BLACK TEA (2024) lief im Wettbewerb der Berlinale.

Ein weiterer Schwerpunkt ist den afrikanischen Inseln, insbe- sondere Madagaskar und den Kapverden, gewidmet. Aus Madagaskar kommen DISCO AFRIKA: UNE HISTOIRE MALGACHE (2024) und WHERE ZEBUS SPEAK FRENCH (2023), die beide Korruption und globale Machtstrukturen aufzeichnen und zeigen, welche Formen der Neo-Kolonialismus heutzutage annimmt.

Der restaurierte Klassiker TABATABA (1988), erzählt vom Aufstand gegen die französische Kolonialmacht in Madagaskar im Jahr 1947. MAHALEO (2005) dokumentiert die gleichnamige Musikgruppe,
die in ihren Liedern die jüngere Geschichte und die Unabhängigkeit thematisiert.

Von Gehen und Bleiben erzählen die beiden Filme von den Kap- verdischen Inseln OBI NOBU (2023) und HANAMI (2024) zum einen anhand eines älteren Mannes, einziger Bewohner eines verlassenen Dorfes und eines jungen Mädchens, das entscheiden muss, ob sie ihrer Mutter in die Migration folgt oder auf der Insel bleibt.

Des Weiteren nimmt das Festival das Lusophone Afrika in den Blick, deren Länder 1974 bzw. 1975 von Portugal unabhängig wurden. Der Dokumentarfilm MARIO (2024) ist ein Portrait des angolanischen Revolutionärs Mário Pinto de Andrade.

NOME (2024) spielt während des Befreiungskampfes 1969 in Guinea-Bissau und verwendet zum Teil Original-Archivaufnahmen.


Foto: The Village next to Paradise

Wie diese Archivaufnahmen wieder zugänglich gemacht wurden beschreibt der Film SPELL REEL (2017).

Das Kurzfilmprogramm FESTA zeigt drei Filme von Sarah Maldoror, die nach der Unabhängigkeit 1979 auf die Kapverdischen Inseln und nach Guinea-Bissau reiste, um kulturelle Ereignisse zu filmen.

Des Weiteren sind der Berlinale-Gewinner DAHOMEY (2024), DEMBA (2024) und THE VILLAGE NEXT TO PARADISE (2024), EVERYBODY LOVES TOUDA (2024) und weitere Filme zu sehen.

Am 25.1 organisiert afroton Kulturprojekte https://www.afroton.de/  das Eröffnungskonzert mit der in Kamerun geborenen Sängerin Ntjam Rosie in der Brotfabrik. Ihr 2020er Album "Family & Friends" ist ein musikalischer Cocktail aus Soul, Pop, Jazz und R&B. In ihrem zuletzt veröffentlichtem 7. Album "Home Cookin" ließ sie sich stärker von ihrer Heimat Kamerun inspirieren.

Am 9.2. um 15 Uhr findet bei Afroton das beliebte Kinderfest mit der Clown-Gruppe Adesa aus Ghana statt, die ein musikalisches Best Of aus Programmen der letzten Jahre präsentieren. Zum Abschluss am 22.2. um 20 Uhr erwartet das Publikum ebenfalls bei Afroton das Konzert der Harmony’s Brass Band, die inspiriert von historischen Rail Bands, traditionelle Rhythmen Benins mit Jazz und afro-kubanischen Elementen vereinen.

Ebenfalls am 22.2. lädt das Africa Alive Festival  zum antikolonialen Stadtrundgang ein, der die Verbindung der Stadt Frankfurt zur deutschen Kolonialgeschichte beleuchtet.


Foto: Ntjam Rosie

Africa Alive Festival

25.1.2025 bis 22.2. 2025

Programm

 

Erstellungsdatum: 20.01.2025