Der Orpheuskopf getrennt
von Rumpf und
Ruhm zieht seine seichte
Spur durchs Nevermore.
Als eine Art
von Flaschenpost – da schaut!
– ist er im Element
auf Wanderung und mehrt
den Schaum. (Der
baumelt wie man sieht
am nächsten
Wellenkamm.) Im Gaumen
trägt der Sänger
den gestockten Schrei von
Strand zu Strand.
Kein Zustand und
auch keine Eigenschaft
gehört ihm ganz.
Die Stimme die er einmal war
hängt seinem blossen
Kopf zum Hals
heraus und bildet plötzlich
einen Reim auf
den vor Ewigkeiten – wo
auch immer – angeschwemmten
Stein in dem die frohe
Botschaft tickt: Ja-ja! Nein-nein!
aus: Felix Philipp Ingold: Wortnahme. Jüngste und frühere Gedichte. Verlag Urs Engeler Editor, Basel/Weil am Rhein und Wien 2005
Erstellungsdatum: 04.09.2025