Buchvorstellung Frankfurt Martin Elsaesser
Mit der Buchpräsentation „Martin Elsaesser – Baukunst zwischen den Zeiten“ würdigt das Museum Angewandte Kunst einen der prägenden Architekten des 20. Jahrhunderts und u.a. Schöpfer der Frankfurter Großmarkthalle, dessen Bauten heute größtenteils unter Denkmalschutz stehen.
Das neue Werk von Jörg Schilling beleuchtet Elsaessers Schaffen in den bewegten Jahrzehnten zwischen Kaiserreich, Weimarer Republik, Nationalsozialismus und Nachkriegszeit. Es lädt dazu ein, Altes neu zu sehen und das „Neue Sehen“ zu entdecken, das Elsaesser selbst als Grundlage moderner Baukunst verstand.
Die Veranstaltung wird in Kooperation mit der Martin-Elsaesser-Stiftung durchgeführt, die seit vielen Jahren Elsaessers Werk erforscht, dokumentiert und öffentlich zugänglich macht.
Ein Podiumsgespräch mit Grit Weber, Claudia Meixner, Jörg Schilling und Konrad Elsässer wird moderiert von Julia von Mende.
Im Anschluss laden wir bei einem Imbiss herzlich ein zum Gespräch.
Zusammen mit Ernst May ist Martin Elsaesser der führende Kopf der städtebaulichen Bewegung „Das Neue Frankfurt, 1925 – 1931“. International bekannt wurde er durch den Bau der Frankfurter Großmarkthalle (1928) – lange Zeit emblematisch für das Neue Frankfurt und heute Sitz der Europäischen Zentralbank.
1884 in Tübingen geboren, realisierte Martin Elsaesser mit 21 Jahren einen ersten Kirchenbau, dem schnell weitere folgten. Als Schüler von Theodor Fischer und Friedrich von Thiersch begründete er in Stuttgart und München eine steile Karriere als Hochschullehrer und viel beschäftigter Architekt.
Von 1920 bis 1925 war er Leiter der Kunstgewerbeschule in Köln, von dort wurde er nach Frankfurt berufen. Nachdem Weltwirtschaftskrise und aufkommender Nationalsozialismus das Experiment des Neuen Frankfurt beendet hatten, verließ Elsaesser Frankfurt. Er konnte noch eine private Villa, das Haus K. in O. in Hamburg des Fabrikanten Reemtsma sowie die Sümer-Bank in der Türkei realisieren, in den Jahren des NS und des Krieges war ihm jegliche öffentliche Betätigung verwehrt.
Erst nach dem Krieg und seiner Umsiedlung von Berlin nach Stuttgart wirkte er wieder als Hochschullehrer in München und als Architekt, vor allem mit dem Wiederaufbau von ihm entworfener Gebäude. Er starb 1957 in Stuttgart.
etzt legt der Architekturhistoriker und Elsaesser-Forscher Jörg Schilling mit einer umfassenden, reich bebilderten Monografie eine differenzierte Sicht auf den äußerst produktiven und vielseitigen Baukünstler vor, der durch die Naziherrschaft marginalisiert wurde.
Martin Elsaesser – Baukunst zwischen den Zeiten
Sprache: Deutsch / Englisch
Seiten: 288 Seiten, Format: 23 x 31 cm
Einband: Hardcover
ISBN: 978-3-89986-441-0
AV Edition, Stuttgart 2025
Dienstag, 14. Oktober, 18 Uhr
Museum für Angewandte Kunst
Frankfurt am Main
Schaumainkai 17
Erstellungsdatum: 29.09.2025