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Gedicht

Berge mich

Linn Penelope Rieger


 

Fels segne mich Fels entsorge mich alles was ich leide das
bleibt in meinem Mund kaue krachend Steine statt Brot mein
Fels ist meine Sache nähre mein Grubenorgan kehre ein mein
langer Leib windet sich

Gott ein kühler runder Stein um den ich mich kringel vor
Lachen der schwer in der Hand liegt hier unten hockt er Kiesel
schnippend übers Wasser Ton kollert ins Tal in der Faust einen
Laut 

und einen Keil für mein loses Ohr das um ein Vaterwort bittet
seit dem ersten Schmelz als alles Gebirge sich aufwarf um mir
zu gefallen mein loses Mundwerk schluckt Stein um Leib liegt
schwer in der Hand zielt weit übers Wasser 

dreimal schlag ich auf dann sink ich zischelnd ein mein
Wasserkörper verlischt mein Name verschweigt die Hand die
mich zum Treibgut warf und den letzten Ton den ich gab
umspült und ewig ausgewaschen 

wer sammelt mich und stellt mich aus bin ohrlos mundlos da
ich dich mit letztem Atem um einen Abdruck deines Daumens
bat in deiner Faust bleibt mein Laut begraben öffne dich
erbarme dich mein Stäubchen hin zum Staub zu tragen

 

 

 

Erstellungsdatum: 18.12.2024