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Jonas Englert. Ausstellung. Frankfurt am Main

ce qui nous hante


Jonas Englert, Song of None, 2024, 3-Kanal-Video, Found Footage, 4:3, stumm, Detail, Videostill

Mit ce qui nous hante zeigt Jonas Englert seine erste Einzelausstellung in der Galerie Anita Beckers. Die Einführungsrede wird die Kunsthistorikerin Heike Sütter halten. Die Ausstellung versammelt Arbeiten aus den Jahren 2015 bis 2025, in denen sich der Künstler mit den politischen, ästhetischen und medialen Dimensionen von Erinnerung, Körper und Bild auseinandersetzt.

 

Der Titel der Ausstellung – ce qui nous hante („was uns heimsucht“) – verweist mitunter auf Jacques Derridas Theorie der Hantologie, die Vergangenheit und Gegenwart als ineinander verschränkte Zeitlichkeiten versteht. Für Derrida ist das Gespenst keine Metapher, sondern eine Denkfigur, die jene Momente bezeichnet, in denen etwas vermeintlich Abwesendes in der Gegenwart wirksam bleibt – eine Spur, ein Rest, ein Nachbild. Hantologie beschreibt die fortwährende Wiederkehr des Vergangenen im Jetzt: das Wiederauftauchen verdrängter Bilder, Gesten und Bedeutungen, die unsere Wahrnehmung unmerklich formen. Englerts Arbeiten bewegen sich genau in diesem Zwischenraum. Sie untersuchen, wie sich Geschichte in Bildern einschreibt, wie Körper und Apparate Erinnerungen speichern, und wie das Politische, das Ästhetische und das Technologische miteinander verwoben sind.


Jonas Englert, Song of None, 2024, 3-Kanal-Video, Found Footage, 4:3, stumm, Installationsansicht: Harlan Levey Projects, Foto: Adriaan Hauwaert

Englerts Werk zeichnet sich durch eine subtile Spannung zwischen Distanz und Intimität aus – ist zugleich poetisch und dokumentarisch, sinnlich und analytisch. So entsteht in ce qui nous hante ein Raum des Nachlebens – eine Topografie der Gespenster, in der jedes Bild zugleich Spur und Präsenz ist. Englerts Arbeiten veranlassen uns, im Sichtbaren die Schatten zu erkennen – und in jedem Bild das Echo dessen, was ihm vorausging.


Jonas Englert, Song of None, 2024, 3-Kanal-Video, Found Footage, 4:3, stumm, Detail, Videostill

Jonas Englert lebt in Frankfurt am Main. 2018 schloss Englert sein Kunststudium an der Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main ab. Zu den wichtigsten Ausstellungen seiner Arbeiten zählen: Simultaneities, Harlan Levey Projects, Brüssel (2025); Looking for Humanity, Kunstmuseum Magdeburg, Magdeburg (2023); Things I Think I Want, Frankfurter Kunstverein, Frankfurt/M. (2017); Performing Portraiture, Museum of Fine Arts, Boston (2015); Atlas 2013, Bundeskunsthalle, Bonn (2013). Seine Arbeiten sind Teil der Sammlungen des Hirshhorn Museum, Washington, D.C., des Museum of Fine Arts, Boston, und des Kunstmuseum Magdeburg. Darüber hinaus entstanden diverse Arbeiten, unter anderem für das Philharmonische Staatsorchester Hamburg, das Nationaltheater Mannheim, das Staatsschauspiel Dresden, das Staatstheater Hannover, das Theater Bonn, das Berliner Ensemble und das Schauspiel Frankfurt. Jonas Englert wird von der Galerie Anita Beckers vertreten.


Jonas Englert, Declaration of Principles, 2022, Video-Objekt, Mixed Media, Found Footage, 149,3 x 127,5 x 9,5 cm, Installationsansicht, Foto: Elias Michael

Jonas Englert, Declaration of Principles, 2022, Video-Objekt, Mixed Media, Found Footage, 149,3 x 127,5 x 9,5 cm, Detail, Videostill

Jonas Englert, Praeludium, 2015, 2-Kanal-Video, 87 Minuten, Installationsansicht, Foto: Graysc

 

 

 

Galerie Anita Beckers

Eröffnung:

Freitag, 31. Oktober 2025

19 Uhr

Ausstellung:

1. November 2025

bis 10. Januar 2026

Braubachstraße 9

60311 Frankfurt/Main

Erstellungsdatum: 17.10.2025