Stiftung Frauen in Europa
Eine Abschlussveranstaltung der Stiftung Frauen in Europa Frauen- und Geschlechterpolitiken verlaufen widersprüchlich. Sie stehen in Zeiten politischer Umbrüche unter Veränderungsdruck. Rechtspopulistische Bewegungen stellen erkämpfte feministische Rechte und Praktiken in Frage, diese müssen erneut verteidigt werden.
In Kriegszeiten, wie derzeit in der Ukraine, sind Feministinnen mit existentiellen Fragen konfrontiert, die bisher kaum wahrgenommen und nur wenig diskutiert werden.
EINE VERANSTALTUNG DER STIFTUNG FRAUEN IN EUROPA
Mit MECHTHILD VEIL, Gründerin, Stiftung Frauen in Europa und MECHTILD M. JANSEN, Stiftung Frauen in Europa und Heinrich-Böll-Stiftung Hessen
Es war 2002, als die STIFTUNG FRAUEN IN EUROPA mit dem Ziel gegründet wurde, die Position von Frauen im zivilgesellschaftlichen Prozess der Erweiterung Europas zu fördern. Wenige Jahre nach dem Fall der Mauer und der EU-Osterwei- terung lag es nahe, dass sich die Stiftungsarbeit auf das Zusammenwirken von Frauen, Frauen- bewegungen und auf die EU-Gleichstellungs- politik konzentrierte.
Nach der Finanzkrise, als materielle Ressourcen knapp wurden, hat sich die Stiftung 2018 recht- lich in eine verbrauchende Stiftung umgewan- delt und wird Ende 2024 ihre Arbeit einstellen. Nach dem Wechsel von einer operativen in eine verbrauchende Stiftung förderte sie ein breites Spektrum von Projekten.
EU-GENDERPOLITIK – BLICK ZURÜCK UND NACH VORN
Die EU war einst Motor einer in der Charta der Grundrechte verankerten Gleichstellungspolitik. Der Schwerpunkt war, die Stellung der Frau im Berufsleben zu verbessern. Diese Erfolgsstory hat an Gestaltungskraft und damit an Sichtbar- keit verloren. Wie ist diese Entwicklung zu er- klären? Kann die 2024 verabschiedete Richt- linie zu (häuslicher) Gewalt, die von einem geschlechtsspezifischen Gewaltbegriff ausgeht, eine Wende herbeiführen?
Eine europäische Sicht auf EU-Genderpolitik macht es notwendig, die Care-Beziehungen zwischen EU-Mitgliedsstaaten zu betrachten. Care-Arbeiten sind gesellschaftlich notwendig und existenziell. Sie werden oft im Privatbereich, überwiegend von Frauen auch aus Drittstaaten, unsichtbar, schlecht oder gar nicht entlohnt, geleistet. Wie kann die unsichtbare Arbeit sichtbar und auch materiell anerkannt werden?
DISKUSSION MIT:
Input:
HELMA LUTZ
Soziologin, Goethe Universität Frankfurt Moderation:
BIRGIT LAUBACH
Stiftung Frauen in Europa
DYNAMIKEN FEMINISTISCHER POLITIK UNTER KRIEGSBEDINGUNGEN – BEISPIELE AUS DER UKRAINE
Der Krieg in der Ukraine zwingt Feministinnen, ihre Positionen zu überdenken. Bisher werden feministische Bewegungen mit Demokratie in Friedenszeiten verknüpft. Wie können feminis- tische Werte und erkämpfte Rechte für Frauen und Mädchen und Ressourcen auch in Kriegs- zeiten geschützt verteidigt werden? Welchem Veränderungsdruck sind die Geschlechterrollen heute in der Ukraine ausgesetzt? Und wie ist die Entwicklung nach dem Krieg, sowohl für die Ge- sellschaft als auch für den Wiederaufbau zu pro- gnostizieren? Wie diskutieren Feministinnen aus West- und Osteuropa diese brisanten Fragen?
DISKUSSION MIT:
OLENA STRELNYK
Soziologin, Visiting Scholar an der TU München
TAMARA MARTSENYUK
Soziologin und Gründerin der „Invisible Batalion“ für Gendergleichheit in der Ost-Ukraine
INGA PYLYPCHUK
Dokumentarfilmemacherin und Autorin
Moderation:
KATHARINA LIEBSCH
Soziologin, Universität der Bundeswehr Hamburg und Herausgeberin der feministischen studien
Literarische Performance:
BARBARA ENGLERT
Schauspielerin, Regisseurin und Autorin
Musikalische Begleitung:
DANA BARAK
Klarinettistin und Komponistin
Im Anschluss an die Veranstaltung laden wir euch zum Gespräch ein, begleitet von Snacks und Getränken.
Um Anmeldung unter boell-hessen.de wird gebeten. Mehr Informationen zur Veranstaltung findet ihr ebenso auf unserer Website.
Dynamiken
feministischer
Perspektiven in
turbulenten Zeiten
Abschlussveranstaltung der
Stiftung Frauen in Europa
in Kooperation mit der
Heinrich Böll-Stiftung Hessen e.V.
Haus am Dom, Frankfurt
21.11.2024
Beginn: 18 Uhr
Erstellungsdatum: 16.11.2024