Lied & Lyrik / Vortrag und Gespräch
Lieder auf Texte von Adelbert von Chamisso. Konzert mit Jana Baumeister, Sopran und Burkhard Bastuck, Klavier. „Frauenliebe und -leben“ von Robert Schumann ist die wohl berühmteste Vertonung von Texten von Adelbert von Chamisso, die diesen Autor in Musikkreisen unsterblich gemacht hat.
Dabei wird leicht übersehen, dass Chamissos Texte über ein Dutzend Komponisten zu Vertonungen angeregt haben von Edvard Grieg zu Hans Pfitzner, von Max Reger zu Richard Strauss, von Carl Goldmark zu Hugo Wolf. Seien es romantische Liebesgedichte, ritterliche Balladen oder witzige Spaßgedichte: Diese Bandbreite an Themen und Stimmungen findet sich wieder in einer großen Vielfalt an Liedern aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Einen zentralen Programmpunkt dieses Liederabends bildet natürlich Robert Schumanns Vertonung von Adelbert von Chamissos Gedichtzyklus ‚Frauenliebe und -leben‘, der übrigens auch von Carl Loewe vertont wurde. Weitere Lieder ergänzen das Programm und belegen die erstaunliche Wirkung, die Adelbert von Chamissos Poesie auf die Lied-Komponisten des 19. und 20. Jahrhunderts ausgeübt hat.
Die Sopranistin Jana Baumeister ist seit der Spielzeit 2014/15 festes Ensemblemitglied am Staatstheater Darmstadt und gestaltete hier bisher Partien wie Pamina, Susanna, Marzelline, Füchslein Schlaukopf oder Gretel. In der Spielzeit 2019/20 war sie dort erstmals als Liù, Marzelline und erneut als Pamina zu hören. 2020/21 debütiert Jana Baumeister als Pamina in Mozarts ‚Zauberflöte‘ am Salzburger Landestheater. Ausgebildet bei Prof. Hedwig Fassbender an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main, gewann sie 2016 den 1. Preis des Bundeswettbewerbs Gesang Berlin und erhielt gleichzeitig den Sonderpreis der Bachstiftung. Die Sopranistin ist Stipendiatin des Richard-Wagner-Verbands, erhielt das Stipendium der katholischen Studienstiftung Cusanuswerk und wurde zudem in die Förderung der Sparda Bank Nürnberg und der Frankfurter Bachkonzerte aufgenommen. Mit Werken des klassischen und romantischen Repertoires etablierte sich Jana Baumeister als gefragte Konzertsängerin. Zusammenarbeiten u. a. mit den Duisburger Philharmonikern, der Staatskapelle Berlin, den Nürnberger Symphonikern, dem Musikkollegium Winterthur, den Jenaer Philharmonikern und dem Mozarteum Orchester Salzburg prägen ihren musikalischen Werdegang. Die Sopranistin ist regelmäßiger Gast in der Meistersingerhalle Nürnberg, der Tonhalle Zürich, der Alten Oper Frankfurt, der Frauenkirche Dresden und arbeitet mit Dirigenten wie Paolo Carignani, Will Humburg, Daniel Cohen, Giuseppe Finzi, Helmuth Rilling und Axel Kober.
Burkhard Bastuck studierte an der Musikhochschule des Saarlandes Klavier bei Alexander Sellier, Kammermusik bei Martin Galling und Schlagzeug bei Richard Armbruster. Er studierte ferner Klavier bei Achille Colassis am Conservatoire de Lausanne, Schweiz, und arbeitete mit Detlef Kraus von der Essener Folkwang-Hochschule. Er konzertiert regelmäßig in verschiedenen Kammermusikformationen und ist u. a. bei den Weilburger Schlosskonzerten, den Festeburg-Konzerten in Frankfurt am Main und den Gürzenich-Kammerkonzerten in der Kölner Philharmonie aufgetreten. Burkhard Bastuck ist im Hauptberuf Wirtschaftsanwalt und engagiert sich im Frankfurter Kulturleben u. a. als Vorsitzender der Frankfurter Museums-Gesellschaft und als Mitglied des Verwaltungsausschusses des Freien Deutschen Hochstifts.
Vortrag und Gespräch mit Walter Erhart, Matthias Glaubrecht und Monika Sproll
Ein Romantiker auf den Philippinen? Zur Jahreswende 1817/1818 befand sich Adelbert von Chamisso (1781–1838) tatsächlich in Manila, allerdings als Naturforscher, fast schon am Ende seiner von 1815 bis 1818 unternommenen Weltreise. Was hatte Chamisso von der Welt gesehen, als er die Philippinen erreichte? Wie hat er die damaligen spanischen Kolonien wahrgenommen? Was passierte in Manila und Umgebung? Die erst kürzlich publizierten Originaltagebücher sowie seine später geschriebenen Reisebücher berichten über eine Episode, in der sich Expeditionsabenteuer, Naturforschung, Kolonialgeschichte und Ethnographie auf faszinierende Weise verbinden.
Dr. Monika Sproll (Literaturwissenschaftlerin in Berlin), Dr. Walter Erhart (Professor für Germanistische Literaturwissenschaft in Bielefeld) und Dr. Matthias Glaubrecht (Professor für Biodiversität der Tiere in Hamburg) haben 2023 gemeinsam die Originaltagebücher von Chamissos Weltreise herausgegeben. Ebenfalls 2023 veröffentlichte Matthias Glaubrecht die preisgekrönte Biographie über Chamisso ‚Dichter, Naturkundler, Welterforscher. Adelbert von Chamisso und die Suche nach der Nordostpassage‘.
Lied & Lyrik
Mittwoch, 10. September 2025, 19:30 Uhr
Vortrag und Gespräch
Mittwoch, 17. September 2025, 19:00 Uhr
Freies Deutsches Hochstift
Arkadensaal
Großer Hirschgraben 23-25
60311 Frankfurt am Main
Erstellungsdatum: 08.09.2025