MenuMENU

zurück

Gedicht

Hol die Straßen ein …

Nancy Hünger



Hol die Straßen ein die Häuser stehen 
sich die Fassaden so wund auch das Licht
in den Fenstern wird falsch übersetzt 
wir sind nur Randerscheinungen
mit diesen nachgelassenen Stirnen 
an den Scheiben ist die Aussicht 
längst weggebrochen die Unschuld 
nur noch eine Vermutung 
wie der durchschossene Himmel 
in einer anderen Nacht greint meine Schwester 
mit den Sirenen während wir an Masten gebunden 
zusteuern auf die Abgründe 
zieh die Gardinen zu die Nachbarn rufen 
um Hilfe wir haben doch von nichts 
gewusst wie unsere Großeltern 
schieben wir uns die Knebel in die Münder
und verschließen eilig die Tür.

Erstellungsdatum: 18.11.2024