Kaum ist die Stille Nacht vorbei, werden Weihnachtsdeko und -kekse verramscht und die Geschäfte mit anderen Symbolträgern bestückt. Seit einigen Jahren sind zunehmend die Raunächte in, mit eigenen, teils besinnlichen, teils auch skurril anmutenden Bräuchen, Verboten und Ritualen. Die Grenze zwischen dieser und der jenseitigen Welt werde durchlässig in dieser Zeit zwischen den Jahren, so die Mythologie. Werden es die Grenzen zwischen Glauben, Aufklärung und Aberglauben vielleicht auch? fragte sich Regula Venske.
Im vorigen Jahr beobachtete ich mit zunehmender Verblüffung, wie in den sozialen Medien vehement über die Frage diskutiert wurde, ob man zwischen Weihnachten und Neujahr Wäsche waschen dürfe. Manche der Diskutierenden – darunter Autorinnen, passionierte Leserinnen und Krimifans, und ja, überwiegend waren es Frauen – wollten die Zeit des Wäschewaschverbots bis Dreikönig verlängert wissen, begründet wurde die Haltung aber nicht etwa mit dem Argument, die Feiertage zu heiligen oder sich doch einmal eine Auszeit von Leistungsdruck und Haushaltsstress zu gönnen. Gewarnt wurde allen Ernstes vor Geistern, die sich in der Wäsche verfangen könnten, und viel war die Rede von der ‚Wilden Jagd‘, die jetzt unterwegs sei und die Wäsche sogar auch rauben „und später zum Leichentuch werden lassen“ könnte. Mag sein, dass in früheren Zeiten raue Winterstürme die Wäsche von der Leine wehten. Aber wie kann es angehen, dass sich solcher Aberglaube bis ins 21. Jahrhundert gehalten hat? So dachte ich bei der Lektüre der Chats, musste aber dann doch selbstkritisch in mich gehen. Hatte ich nicht am Tag zuvor beim Frisör in den ausliegenden Frauenzeitschriften ausgiebig das Jahreshoroskop fürs kommende Jahr studiert, und zwar nicht nur für mich, sondern auch für Verwandte und Bekannte und vor allem für meine Söhne? Gern gehe ich meinen Jungs auch auf die Nerven – oder amüsiere sie, wer weiß –, indem ich ihre Horoskope im Frisörsalon mit dem Handy abfotografiere und ihnen per WhatsApp schicke:
„Sie stehen am Beginn einer seltenen kosmischen Phase, die inneres Wachstum verheißt ... Achtung in der zweiten Dekade Geborene: Vorsicht im Straßenverkehr!“
Wir Menschen sind seltsam widersprüchliche Wesen, manche mehr, manche weniger. In vielen von uns steckt beides, einerseits der aufgeklärte, zugleich aber auch ein wenig phantasielose Rationalist, der „jegliche Unvernunft als Geschmacksverirrung und als ein Versagen der Urteilskraft“ ablehnt und als „dumm und peinlich“ empfindet – wie die britische Romanautorin Tessa Hadley – in der Übersetzung von Christa Schuenke – einen ihrer Protagonisten charakterisiert. Bei aller Rationalität aber verliebt der Mann sich in eine Frau, die aus einem für sie gepflückten Feldblumenstrauß den Weißdorn ausrupft, weil der „niemals ins Haus“ gehöre, das bringe Unglück. In der keltischen Welt wurde Weißdorn mit dem Feenreich in Verbindung gebracht und als Tor zur Anderswelt angesehen, während er in der griechischen und römischen Antike für Liebe und Ehe stand und als Glücksbringer für Brautleute galt.
Eine andere Pflanze mit hoher Bedeutung im sogenannten Volks- bzw. Aberglauben ist der Holunderbusch, bei den Germanen Wohnsitz der Göttin Freya, der Beschützerin von Haus und Hof. Auch die alten Griechen und Römer glaubten wohl schon, dass im Holunderbaum gute Geister wohnten und pflanzten ihn daher in die Nähe des Hauses. Im christlichen Volksglauben scheint der Holunderbaum hingegen als „Baum des Teufels“ auch mit unguten Assoziationen verbunden zu sein, so glaubte man etwa, einen Holunderbaum zu fällen brächte Unglück und Tod. In ihrem autobiographischen Bericht „Das Haus, das Glück und der Tod“ erzählt die Soziologin Herrad Schenk von einem Hauskauf und dem von Hoffnung getragenen, aber herausfordernden Projekt der Restaurierung des uralten Bauernhauses, das als Alterswohnsitz zweier Wissenschaftler gedacht ist. Doch ist dem Paar nur ein kurzes Glück à la Philemon und Baucis beschieden, schon bald nach dem Einzug stirbt der Mann an einem Herzinfarkt. Hätte man den beim Haus wachsenden alten Holunderbaum vielleicht doch besser stehen gelassen? Natürlich ist diese Frage nur ein kleiner Nebenaspekt in einem Buch, das ehrlich und ungeschönt von Schmerz und Trauerarbeit handelt. Ich finde es aber doch immer wieder spannend, auf wie vielfältige Weise solches aus dem Aber- oder Volksglauben stammende Gedankengut in unserem scheinbar doch so aufgeklärten modernen Leben anzutreffen ist. Bevor ich auf die Raunächte zurückkomme, seien daher einige der bei näherem Nachdenken erstaunlich zahlreichen Beispiele abergläubischen Verhaltens, wie es uns im Alltagsleben begegnet, in Erinnerung gerufen.
Vor Jahren schenkte ich einer befreundeten Kollegin zusammen mit einem auf Juist spielenden Kriminalroman eine „Juister Brötchensäge“, ein, wie ich fand, praktisches Messer zum Aufschneiden von Brötchen, in schönem Bordeauxrot auch farblich zum Krimi passend. Die Kollegin stieß einen Schreckensschrei aus und holte eilends ihr Portemonnaie herbei, entnahm flugs einige Münzen und drückte sie mir in die Hand. Es bringe Unglück, Messer oder Scheren zu verschenken, erklärte sie, das schneide die Freundschaft entzwei. Indem sie mir das Messer symbolisch abkaufte und es somit kein Geschenk mehr war, bannte sie die bösen Folgen der Geste. Angeblich geht dieser Aberglaube auf die Wikinger zurück, aber auch in der Türkei und Griechenland, so lese ich im Internet, gibt es einen Abwehrzauber für solche Fälle, dort legt man Messer oder Schere auf den Fußboden, sodass der Beschenkte sie aufheben muss.
Ich steckte damals meine Centstücke etwas betroffen ein – nur, um alsbald ins nächste Fettnäpfchen zu tapsen. Auf einem Trödelmarkt hatte ich eine hübsche Vintage-Spardose in Form eines Stöckelschuhs erstanden, die mir in die Wohnung der betreffenden Kollegin zu passen schien. Wieder schrie sie auf, wieder zückte sie die Geldbörse. Man schenkt keine Schuhe, sonst läuft der oder die andere einem davon. In Teilen von China, so berichtet das Germersheimer Wochenblatt, sei es sogar „noch eine Nummer schlimmer“, da stehe der geschenkte Schuh „schlichtweg für Pech und das Böse“.
Wer zu diesem Thema im Internet googelt oder in Frauenmagazinen blättert, konnte in der Vorweihnachtszeit etliche Listen von Geschenken finden, vor denen man sich in Acht nehmen muss. Wer Bettwäsche verschenkt, verschenkt gleichzeitig die Albträume mit; leere Portemonnaies, und wenn sie aus noch so edlem Leder gefertigt sind, bleiben für immer leer; und wer Tücher und Schals auf den Gabentisch legt, verschenkt, jedenfalls osteuropäischem Aberglauben zufolge, quasi den Trauerfall gleich mit, bei dem das Tuch dann zum Abwischen der Tränen herhalten muss. Auch Perlen stehen angeblich für Tränen, jede Perle für eine. Hat sich jemals eine Frau über eine Perlenkette gefreut? Und was bleibt, wenn man all die einschlägigen Warnungen befolgt, zu schenken noch übrig? Bücher, Krawatten, warme Socken? Elektronischer Schnickschnack immerhin, da der Aberglaube von moderner Technik nichts weiß.
Als Kind hatte ich ein Bilderbuch, dessen pädagogische Absicht wohl gewesen sein wird, vor Aberglauben zu warnen. Es handelte von einer alten Frau, die sich vor dem Ruf des Käuzchens fürchtet. Wenn der Waldkauz schreit, so glaubt sie, muss jemand sterben. Es kommt, wie es kommen muss: Das Käuzchen schreit, die alte Frau fürchtet sich und verkriecht sich unter der Bettdecke. So merkt sie nicht, dass es im Haus brennt, und wird erst in letzter Sekunde von einem mutigen Feuerwehrmann aus ihrem Mansardenstübchen gerettet. Anstatt aber mich vor unvernünftigem Verhalten zu warnen, hatte das Bilderbuch bei mir nur den Effekt, die sicher bei jedem vorhandene Angst vor Feuer noch kräftig in mir zu schüren. Das Käuzchen als Hexenbote und Inbegriff der Abkehr vom Licht hat indes in meinem Leben keine weitere Rolle gespielt.
Der irrationale Glaube an gute oder schlechte Vorzeichen, so konstatierte das Allensbacher Institut für Demoskopie schon 2005, sei in der deutschen Bevölkerung gewachsen. Demnach glaubten 42 Prozent der über 16-Jährigen, dass ein vierblättriges Kleeblatt Glück bringe, 40 Prozent meinten, Sternschnuppen würden für die eigene Zukunft Gutes bedeuten, und 36 Prozent hielten die Begegnung mit einem Schornsteinfeger für ein Glück verheißendes Omen – mehr Menschen, als um die Bedeutung des Pfingstfestes wissen. Ist es etwa mit der Christianisierung des Abendlandes gar nicht so weit her, und mit dem wissenschaftlichen Fortschritt auch nicht? Immerhin noch 28 Prozent fürchteten sich vor der Zahl 13, und 25 Prozent vor einer von links nach rechts über den Weg laufenden Katze. Wenn die Deutsche Bahn bei der Nummerierung ihrer ICEs auf Waggons mit der Nummer 13 verzichtet, so könnte man also durchaus denken, dass sie dabei Rücksicht auf fast ein Drittel der Bevölkerung nimmt.
„Ist der Deutsche Bahn-Vorstand abergläubisch?“, fragte tatsächlich im Herbst der Berliner Tagesspiegel. Die Antwort der Bahn auf die Frage, warum die Wagennummer 13 fehle, konnte verblüffen:
„Dass es keinen Wagen 13 gibt, hat nichts mit Aberglauben zu tun. (…) Die Wagennummer 13 wurde in allen ICE 4 freigehalten, weil theoretisch ein zusätzlicher Wagen 13 zwischen 12 und 14 eingereiht werden könnte.“
Insgesamt wurde viel Wortgeklingel aufgewendet, anstatt einfach zu sagen, „ja, die 13 lassen wir mal weg“. Aber vielleicht handelt es sich bei Theorie und Praxis der Wagenreihung ja auch um eine Art Hexerei?
Erwachsene seien so abergläubisch, wusste schon Pippi Langstrumpf. Zum Beispiel, so Pippi, dächten sie, dass man sich kein Messer in den Mund stecken soll.
Aber was ist eigentlich Aberglauben? Das Wort ist im Deutschen seit dem 15. Jahrhundert belegt und verwies damals auf abgelehnte Glaubenshaltungen und Kulthandlungen. In der Gegenwart hat der Aberglaube zwei große Gegenspieler. Da ist zum einen die theologisch-kirchliche Perspektive, der zufolge Aberglaube sich als Gegenbegriff zum geltenden, „richtigen“, normierten Glauben verstehen lässt; Aberglaube bedeutet die Missachtung des Ersten Gebots.
„Insgesamt fehlen dem Aberglauben ein religiöses Ziel und eine ethische Orientierung.“ So Matthias Pöhlmann in einem Artikel der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen.
Der andere Gegenspieler ist natürlich die Aufklärung, die Wissenschaft mit ihren Kriterien der Rationalität, der Beweisbarkeit und Widerspruchsfreiheit. Die Irrationalität des Aberglaubens mit all seinen Schutz- und Abwehrzaubern manifestiert sich demgegenüber wider besseres Wissen und gegen die Vernunft. Sogar unser Strafrecht trägt dem Rechnung: Während auch der untaugliche Versuch einer Straftat, soweit es sich um ein Verbrechen handelt, in der Regel strafbar ist, bleibt der sogenannte irreale oder abergläubische Versuch straflos, etwa wenn jemand mit irrealen Mitteln wie z.B. Voodoo-Puppen, Teufelsbeschwörung oder ähnlichem einen strafrechtlich relevanten Erfolg herbeiführen möchte. In diesen Fällen, so wird argumentiert, stelle sich der Täter kein strafbares Verhalten vor, so dass nach herrschender Meinung der Rechtsfrieden nicht nachhaltig erschüttert werde.
Es ist hier nicht der Ort, um über historische Superstitionsforschung zu referieren, doch ein kleiner Warnhinweis scheint noch geboten: Aus Sicht der modernen Ethnologie ist die frühere „Volkskunde“, für die „Aberglaube“ ein Sammelbegriff für Elemente eines „Volksglaubens“ war, der sich von kirchlichen Lehrtraditionen unterschied, inzwischen überholt, schon allein, weil fraglich ist, wer dieses diffuse „Volk“ jeweils sein sollte. Auch das „Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens“, zwischen 1927 und 1942 in zehn Bänden erschienen, gilt inzwischen nicht nur als umstritten, sondern wissenschaftlich veraltet. Im Vorwort zu einer Neuausgabe des Handwörterbuchs warnte Christoph Daxelmüller 1986 insbesondere Journalisten vor popularisierenden und oft verzerrten Darstellungen, vor allem im Zusammenhang mit „Brauchterminen“ wie Weihnachten, Ostern usw., um Sendezeiten oder Spalten in den Wochenendbeilagen zu füllen: „Jul- und Weihnachtsfest, germanische Fruchtbarkeitsriten, Wotan und das Wilde Heer, die Dämonenbannung durch Feuer und Scheibenschlagen, Osterei und „germanische“ Göttin Ostara sowie anderer Unsinn bis hin zur verantwortungslosen Publikation äußerst vorsichtig zu behandelnder Kräuterrezepturen. Hier hat das (Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens) sehr viel Unheil angerichtet.
Ein wissenschaftliches Weltbild im Sinne der Aufklärung mag sich gegen beides richten, gegen unhinterfragte religiöse Glaubensaxiome ebenso wie gegen abergläubischen Humbug und dessen unwissenschaftliche Wiedergabe. Aber auch hier ist Vorsicht geboten, kann Wissenschaftsgläubigkeit doch selbst zu einer Art Aberglauben mutieren. Wer nur die Ratio gelten lässt, hat vom komplexen Wesen des Menschen nichts verstanden. Aberglaube als alternative Wissensgenerierung verbindet uns, wenn man so will, mit dem magischen Denken unserer Kindheit, vielleicht auch der Kindheit des Menschengeschlechts. Und die Zunahme abergläubischer Vorstellungen und Praktiken lässt sich wohl auch als Sehnsucht interpretieren, nach Romantik, Heilung, Erlösung. Wer, sein Horoskop lesend, trotz der Weltlage und mancher Ausweglosigkeit auf einen kosmischen Neuanfang hofft, mag daraus mehr Kraft für sein Leben gewinnen als durch nüchterne Betrachtung der Dinge. Auch ‚magische‘ Handlungen, wie zum Beispiel in den Raunächten das Verbrennen von Zettelchen, auf die man zuvor seine Wünsche geschrieben hat, bedeuten ja, sich auf sein Leben und das, was man ändern möchte, zu besinnen und selbst tätig zu werden.
Neben diesem Ritual: dreizehn Wünsche zu notieren, zwölf, die ans Universum gerichtet sind und einen, für den man selbst verantwortlich ist, weiß der National Geographic noch von vier weiteren Ritualen zu berichten, die in den Raunächten zelebriert würden, als da wären: das Verbrennen spezieller Räuchermischungen, Orakel und Zukunftsdeutungen, Traumdeutungen sowie die Vertreibung böser Geister, wie zum Beispiel im Silvesterfeuerwerk. Insbesondere letzteres dürfte nach wie vor überwiegend eine Männerdomäne sein, auch wenn viele derjenigen, die große Summen Geldes in Form von Chinaböllern in den Nachthimmel schießen, die Unterstellung, abergläubisch zu sein, wohl abstreiten würden. Wehren sie mit der Knallerei zugleich vielleicht auch noch anderes ab als nur böse Geister?
Und war vielleicht auch in diesem Jahr wieder der Scherbenstreuer unterwegs, und sollte er inzwischen gestorben sein, womöglich sein Geist? Vor Jahren kam er mir in einer Silvesternacht im damals noch nicht so hippen Hamburger Stadtteil Ottensen entgegen, er schlich durchs Viertel mit der Aktentasche unterm Arm und streute kleine Underberg-Flaschenscherben auf die Fahrrad- und Fußgängerwege. Ich las einige Splitter auf und trug sie zum nächstgelegenen Polizeirevier, selten habe ich Polizisten so ratlos gesehen. Wir haben es damals vermutlich nur nicht begriffen: Zweifellos wird es sich doch hierbei nicht um einen plumpen Racheakt an der Welt und ihren Fußgängern und Radfahrerinnen gehandelt haben, sondern um einen speziellen männlichen Abwehrzauber. Auch die Aktion eines französischen Geschäftsmannes in der Silvesternacht deute ich nach Jahrzehnten des Unverständnisses inzwischen neu. Eine befreundete Kommilitonin hatte ihn zu meiner Silvesterfeier mitgebracht. Um Mitternacht stiegen wir aufs Dach eines fünfstöckigen Hamburger Mietshauses, um von dort das Feuerwerk über der Stadt zu bewundern. Es war ein leicht abschüssiges Dach, nass vom Hamburger Nieselregen; ich selbst hielt mich vorsichtshalber in Nähe des Schornsteins auf, von wo man einen sehr guten Blick auf den Nachthimmel hatte. Dieser Geschäftsmann aber, gut zehn Jahre älter als die meisten von uns, wagte sich bis zur Regenrinne vor und pinkelte dann über fünf Stockwerke hinab. Es war vielleicht das Abenteuer seines Lebens, so dachte ich lange Jahre. Aber vielleicht hat er, indem er ein Revier auch in den Lüften markierte, nur seine Dämonen bezwingen wollen, wer weiß.
Wie auch immer! Halten wir es mit dem Aberglauben doch so spielerisch wie die beiden alten Frauen, von denen die Hamburger Autorin Rukiye Cankiran in ihrem Buch „Bei Helga und Latife zu Tee und Kaffee“ erzählt. Auch wenn die beiden natürlich wissen, dass „niemand aus dem Kaffeesatz lesen kann“, so machen sie sich beim sonntäglichen Kaffee und Kuchen-Stündchen einen Spaß daraus, ihre Tassen umzudrehen und einen Blick auf das womöglich im Kaffeesatz abgebildete Schicksal zu erhaschen, immer eingedenk eines türkischen Sprichworts: „Glaube nicht an Prophetie, bleibe aber nicht ohne.“
Der Beitrag wurde am 29. Dezember 2024 in NDR Kultur gesendet.
Erstellungsdatum: 19.01.2025