Oper Frankfurt. Giacomo Puccini
Manon Lescaut von Giacomo Puccini in der Sicht des dem katalanischen Künstlerkollektiv La Fura dels Baus angehörenden Regisseurs Àlex Ollé zählt zu den großen Erfolgen der Frankfurter Opernsaison 2019/20. Ollé hat sich von seinem Bühnenbildner Alfons Flores ein sehr realistisch anmutendes Setting bauen lassen, in dem die Geschichte Manons ebenso realistisch erzählt wird.
Busbahnhof, Tabledance-Bar, Flüchtlingslager. Im letzten Akt ist die Bühne leergeräumt, nur die monumentalen Lettern des Wortes LOVE ragen einsam in den Bühnenhimmel. In deren Schatten haucht Manon elendiglich ihr Leben aus. So zeigt Ollé seine Protagonisten auf der verzweifelten Suche nach Liebe und wie sie, obwohl sie diese gefunden zu haben scheinen, dennoch scheitern. „Das ewige Opern-Paradox, sehr italienisch, sehr heutig-packend und trotzdem werkkonform, dabei sehr begeisternd in Frankfurt“ schrieb Manuel Brug in seinem Blog www.klassiker.welt.de nach der Premiere am 6. Oktober 2019, und der Kritiker der Rhein-Neckar-Zeitung Heidelberg bringt es auf den Punkt: „Puccini für das 21. Jahrhundert.“
Zum Inhalt: Manon, die auf Geheiß ihres Vaters ins Kloster gebracht werden soll, erreicht mit ihrem Bruder Lescaut die Stadt Amiens. Dort verliebt sich der Student Des Grieux augenblicklich in sie. Doch auch der Steuereintreiber Geronte zeigt Interesse an dem Mädchen und plant dessen Entführung. Des Grieux kommt ihm zuvor und ergreift mit Manon die Flucht. Da er aber ihrem Luxusbedürfnis nicht gerecht werden kann, verlässt sie ihn für Geronte. Mit ihm lebt sie in Wohlstand zusammen, bis sie die Sehnsucht nach Des Grieux plagt. Als beide wiedervereint sind, wollen sie abermals fliehen. Manon wird jedoch verhaftet und deportiert. Des Grieux darf sie nach Amerika begleiten. Dort stirbt die junge Frau auf der erneuten Flucht in den Armen des Geliebten.
Die musikalische Leitung liegt bei Kapellmeister Simone Di Felice. Manon wird von der moldawische Sopranistin Ghiulnara Raileanu gesungen, die in der Vergangenheit als Tosca an der Prager Staatsoper begeisterte und im Juni 2025 auch an diesem Haus die Rolle der Manon sang. Als Chevalier Renato Des Grieux tritt der Tenor Matteo Lippi auf, der in der vergangenen Saison als Macduff in der Frankfurter Macbeth-Produktion überragende Kritiken erhielt. Mit der Produktion vertraut ist der seit 2020/21 dem Frankfurter Ensemble angehörende slowenische Bariton Domen Križaj, der in der Partie des Lescaut mit Ensemblemitglied Mikołaj Trąbka alterniert. Angeführt von Ensemblemitglied Erik van Heyningen (Geronte de Ravoir) sind fast alle weiteren Partien mit aktuellen oder ehemaligen Frankfurt Ensemble- oder Opernstudiomitgliedern besetzt.
MANON LESCAUT Dramma lirico in vier Akten von Giacomo Puccini Text von Luigi Illica, Domenico Oliva, Giulio Ricordi und Marco Praga nach Abbé Prévost In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln Musikalische Leitung: Simone Di Felice Regie: Àlex Ollé Regiemitarbeit: Valentina Carrasco Szenische Leitung der Wiederaufnahme: Nina Brazier Bühnenbild: Alfons Flores Kostüme: Lluc Castells Video: Emmanuel Carlier Licht: Joachim Klein Chor: Álvaro Corral Matute Dramaturgie: Stephanie Schulze Manon Lescaut: Ghiulnara Raileanu Chevalier Renato Des Grieux: Matteo Lippi Lescaut: Mikołaj Trąbka / Domen Križaj (16., 26. Oktober 2025) Geronte de Ravoir: Erik van Heyningen / Alfred Reiter (16., 26. Oktober 2025) Edmondo: Kudaibergen Abildin Der Wirt / Der Kapitän: Aleksander Myrling Ein Musiker: Ruby Dibble Ein Tanzmeister / Der Laternenanzünder: Abraham Bretón / Jihun Hong (16., 26. Oktober 2025) Der Sergeant: Pete Thanapat Chor und Statisterie der Oper Frankfurt Frankfurter Opern- und Museumsorchester.
Dritte Wiederaufnahme
Freitag, 26. September 2025 um 19.30 Uhr
Weitere Vorstellungen:
5. 10. 25 um 15.30 Uhr
10. 10. 25 um 19:30
16.10. 25 um 19:30
26. 10. 25 um 15.30 Uhr
Oper Frankfurt am Main
Untermainanlage 11
60311 Frankfurt am Main
Erstellungsdatum: 17.09.2025