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Oper Frankfurt Mitridate. Wolfgang Amadeus Mozart

Mit gerade einmal 14 Jahren schrieb Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) Mitridate, re di Ponto. Das Werk komponierte er für das Mailänder Opernhaus, dessen höfisches Umfeld dem jungen Komponisten anfänglich große Skepsis entgegenbrachte. Doch die Kritik sollte schon während der Proben verstummen.
Mozart ist in seiner ersten Opera seria auf der Suche nach angemessenen musikalischen Darstellungsweisen für die komplexen und widersprüchlichen Seelenlagen seiner Charaktere. Mozarts Mitridate ist viel mehr als ein Jugendwerk, bricht er doch musikalisch klassische Konventionen seiner Zeit. Die Arien sind geprägt von sich entwickelnder emotionaler Intensität, die affektive Eindeutigkeit tritt in den Hintergrund.
Im Mittelpunkt der Oper steht mit König Mitridate eine starke Vaterfigur. Mozart verhandelt rund um sieben Charaktere die Herausforderungen und Konflikthaftigkeit menschlichen Zusammenlebens – inhaltlich sowie musikalisch. Der alternde König will noch einmal heiraten. Doch er spürt, dass seine beiden Söhne ihm die Liebe seiner Verlobten Aspasia wie auch den Thron streitig machen könnten. Deshalb streut Mitridate nach einer Niederlage gegen die Römer das Gerücht, er habe in der Schlacht den Tod gefunden. Prompt bedrängt sein Ältester Farnace die junge Braut des Vaters, ihn zu heiraten. Doch Aspasia liebt insgeheim dessen jüngeren Bruder Sifare und bittet ihn um Schutz gegen Farnaces Annäherungsversuche. Da erscheint der totgeglaubte König von Pontus; er wird begleitet von Ismene, der Farnace einst die Ehe versprach. Die Figuren beginnen, sich argwöhnisch zu belauern ...
Die zweite Premiere einer Mozart-Oper in dieser Frankfurter Spielzeit – nach Così fan tutte – wird von Leo Hussain geleitet, der in dieser Saison auch Weinbergs Die Passagierin dirigiert. Verantwortlich für die Inszenierung, eine Koproduktion mit Opernhäusern in Madrid, Neapel und Barcelona, ist Claus Guth. Er inszenierte in Frankfurt zuletzt im Jahr 2023 Elektra. Zuvor gewannen seine hier entstandenen Inszenierungen von Daphne und Pelléas et Mélisande jeweils den Theaterpreis DER FAUST. In der höchst anspruchsvollen Titelpartie des König Mitridate ist der britische Tenor Robert Murray zu erleben, der in Frankfurt debütiert. Mitridate interpretierte er bereits an der Hamburgischen Staatsoper. Darüber hinaus gastiert er regelmäßig international, zum Beispiel bei den Salzburger Festspielen, in London oder Oslo. Der Schauspieler Philipp Jacq – dem Frankfurter Publikum bekannt als Zeremonienmeister / Duc de Bedford in Jeanne d’Arc au bûcher und als Dr. Crabbe in Brittens Peter Grimes – sowie Mitglieder des Ensembles und des Opernstudios und Tänzer*innen ergänzen die Besetzung der szenischen Frankfurter Erstaufführung von Mozarts Werk. Premiere / Frankfurter szenische Erstaufführung: Sonntag, 7. Dezember 2025, um 18 Uhr im Opernhaus.

Premiere / Frankfurter szenische Erstaufführung MITRIDATE, RE DI PONTO Opera seria in drei Akten Text von Vittorio Amedeo Cigna-Santi nach Jean Baptiste Racine In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln Musikalische Leitung: Leo Hussain Inszenierung: Claus Guth Bühnenbild: Christian Schmidt Kostüme: Ursula Kudrna Choreografie: Sommer Ulrickson Licht: Olaf Winter Dramaturgie: Konrad Kuhn Mitridate: Robert Murray Aspasia: Bianca Tognocchi Sifare: Monika Buczkowska-Ward Farnace: Franko Klisović Ismene: Younji Yu Marzio: Jihun Hong Arbate: Kudaibergen Abildin Majordomus: Philippe Jacq Frankfurter Opern- und Museumsorchester Mit freundlicher Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper In Koproduktion mit dem Teatro Real, Madrid, dem Teatro di San Carlo, Neapel, und dem Gran Teatre del Liceu, Barcelona.
Premiere 7. Dezember 2025
um 18 Uhr
Weitere Vorstellungen:
11. (19 Uhr), 14., 20., 22. (19 Uhr), 28. Dezember, 04., 10. Januar 2026
Erstellungsdatum: 15.11.2025