Centre Pompidou
Von der Gründung der Zeitschrift Présence Africaine bis zur Gründung der Revue noire zeichnet „Paris noir“ die Präsenz und den Einfluss schwarzer Künstler:innen in Frankreich zwischen den 1950er Jahren und 2000 nach. Sie beleuchtet 150 Künstler:innen aus Afrika, Amerika und der Karibik, deren Werke in Frankreich nur selten gezeigt wurden.
„Paris noir“ ist ein vibrierender Tauchgang in ein kosmopolitisches Paris, einen Ort des Widerstands und der Kreativität, der eine große Vielfalt an Praktiken hervorgebracht hat, die vom Identitätsbewusstsein bis zur Suche nach transkulturellen plastischen Sprachen reichen. Von der internationalen Abstraktion über die afro-atlantische Abstraktion bis hin zum Surrealismus und der freien Figuration enthüllt dieser historische Streifzug die Bedeutung afro-deszendenter Künstler:innen für die Neudefinition der Moderne und Postmoderne.
Vier eigens für die Ausstellung produzierte Installationen von Valérie John, Nathalie Leroy Fiévee, Jay Ramier und Shuck One rhythmisieren den Parcours, indem sie zeitgenössische Blicke auf diese Erinnerung werfen. Im Zentrum der Ausstellung greift eine kreisförmige Matrix das Motiv des schwarzen Atlantiks auf, ein Ozean, der zur Scheibe geworden ist, Metonymie der Karibik und der „Tout-Monde“, wie es der martinikanische Dichter Édouard Glissant als Metapher für den Pariser Raum formulierte. Die Ausstellung, die auf die Zirkulation, die Netzwerke und die Freundschaftsbande achtet, nimmt die Form einer lebendigen und oftmals unveröffentlichten Kartografie von Paris an.
Erstellungsdatum: 05.04.2025