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Die Komische Oper Berlin. Salome

Salome


Salome. Foto: Jan Windszus

Salome von Richard Strauss. Musikdrama nach Oscar Wildes gleichnamiger Dichtung in deutscher Übersetzung von Hedwig Lachmann. Schon lange vor Oscar Wilde trat Salome auf – in der Bibel. Schon damals stand geschrieben, wie König Herodes, seine Stieftochter Salome und Johannes der Täufer ihre Köpfe verlieren – auf unterschiedliche Weise.

König Herodes hat ein Auge auf seine Stieftochter, auf Salome. Sie ekelt sich vor seinen unziemlichen Blicken und hat ihr Auge auf einen anderen Mann geworfen: auf den gefangenen Propheten Jochanaan, der Salome keines Blickes würdig findet. Der König gebietet Salome, für ihn zu tanzen; er wünscht, sie zu sehen, ganz und gar – ohne Hüllen. Der Tanz der sieben Schleier ist das prekäre Ereignis: Salome bietet sich entblößend den Blicken des Königs und seiner Festgemeinschaft an. Für diesen Tanz will sie einen extremen Lohn von Herodes sehen: »Den Kopf des Jochanaan!« Die Tragödie der Blicke nimmt ihren Lauf – bis zum letzten Augenblick.

Sehen / nicht Sehen ist stets Teil des erotischen Spiels: »Nie erblickst du mich da, wo ich dich sehe.« Diese Liebes-Formel umschreibt die Tragödie des entfesselten Begehrens, das nicht an sein Ziel kommt und stets im Mangel endet. In Salome verpassen sich alle und gehen zugrunde. Logischerweise nannte der Komponist Richard Strauss sein Werk »Ein Scherzo mit tödlichem Ausgang«.

Regisseur Evgeny Titov stellt die Konstruktion erotischer Phantasmen in den Mittelpunkt seiner Inszenierung. Projektion und Gegenprojektion jagen und verpassen einander. Voyeurismus und Exhibitionismus sind Teil einer unterdrückten Sexualität und Teil des selben Verlangens zwischen Begehren und Verbot, zwischen Rausch und Tod. Wie schon in Œdipe von George Enescu geht es dem Kreativ-Team um die Ur-Frage der Antike: Wie entsteht Schuld?


Salome. Foto: Jan Windszus

Besetzung:

Musikalische Leitung: James Gaf­figan
Inszenierung: Ev­ge­ny Ti­tov
Bühnenbild: Ru­fus Did­wis­zus
Kostüme: Es­ther Bia­las
Choreografie: Mar­ti­na Bor­roni
Dramaturgie: Wolfgang Behrens
Licht: Sebastian Alphons
Salome: Ni­cole Che­va­lier
Herodes: Matthias Wohl­brecht
Herodias: Ka­ro­li­na Gu­mos
Jochanaan: Gün­ter Pa­pen­dell
Narraboth: Agus­tín Gó­mez
Ein Page der Herodias: Su­san Zar­ra­bi
Erster Jude: Iv­an Tur­šić
Zweiter Jude: Jo­han­nes Dunz
Dritter Jude: Tho­ma Ja­ron­-Wutz
Vierter Jude: Fer­di­nand Kel­ler
Fünfter Jude: Andrew Nolen
Erster Nazarener: Jun­oh Lee­
Zweiter Nazarener: Chris­toph Späth
Erster Soldat: Phi­lipp Mei­er­hö­fer
Zweiter Soldat: Andrew Harris
Ein Kappadokier: Ste­pha­nos Tsira­koglou
Ein Sklave: Grace Held­ridge
Tänzer:innen:
Mi­cha­el Fer­nan­dez/Ben­ja­min Ge­rick­e/Lind­say Dunn/Valeria Busdraghi/Rachel Skipor/Lea Birkhoff/Da­ni­elle Be­za­ire/Alicia Diges Sanz/Gabriella Lemma/Giorgia Bortoluzzi/Laura Beschi/Valeriia Hereha/Theoni Boufi/Leonor Campillo
Komparserie
Orchester
Or­ches­ter­ der­ Ko­misch­en Oper Ber­lin

Die Komische Oper Berlin

Schillertheater
Bismarckstraße 110
10625 Berlin

Fr. 28. Nov 2025
19:30

So. 7. Dez 2025
18:00

Fr. 12. Dez 2025
19:00

Do. 18. Dez 2025
19:00

Sa. 27. Dez 2025
19:30

Sa. 3. Jan 2026
19:30

 

Erstellungsdatum: 24.11.2025