Vergangenes
wurzelt sich unter mein Kissen,
verzweigt sich,
neigt sich über mich,
wie die Alte Brücke
über den Unterlauf des Neckars.
Flusswasser zieht mich in unsere Zeit,
in die Serpentinen unserer Körper.
Auf dem Schlangenweg
lehnen wir unsere Hitze
in die weiche Seele des Buntsandsteins,
wispern Moose von Hilde Domin:
„Freiheit
ich will dich aufrauen
mit Schmirgelpapier du geleckte...“
Dein Atem ist mein Atem,
schürft mir einen Schmiss unter die Haut.
Wo der Himmel aufhört,
lichtert Heidelberg
in die geschwärzte Zeit.
(Für Bertha Martin De La Parte)
aus: „Schwankende Lupinen”, Gedichte. Edition offenes feld, Dortmund 2024
Erstellungsdatum: 19.06.2025