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Gedicht von Jan Röhnert

Sturmgewölkjuli

Jan Röhnert


 

Sturmgewölk: über dem Steinbruch

der Falke streicht ab

mit den Böen von Süd-

südost stellt sich der Milan ein

 

Brennglas das unruhige Auge

des Sturms, Ahorn, Eichen biegen

bauschen sich, Maelstrom

der Luft, aus trüb verdichteten Wolken

 

geschleudert, gestreut, die zerfetzten Säume

schütten Regen ins Tal: das ist

dem Falken, dem Milan egal – sie

kreischen, Kompassnadel das Schwingenpaar

 

über dem Sandsteinplateau, dem irren

wild wuchernden Böschungsbrombeer

den Narben von Schienen Asphalt Gekabel

wir sind klein in ihrem Blick

 

im Auge des Sturmgebirges, das im Zeit-

raffer brandet verebbt, nasses Heu

über die Wiese verstreut, die flüggen

Schwalben kauern scheu unterm Dach

 

 

 

 

Erstellungsdatum: 23.04.2025