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William Kentridge / Musiktheater / Berlin

The Great Yes, The Great No


Foto: Stella Olivier

Aus der wahren Begebenheit einer historischen Seereise von Marseille in Richtung Martinique entwickelt der südafrikanische Künstler William Kentridge mit „The Great Yes, The Great No“ ein faszinierendes Gesamtkunstwerk, das Theaterstück, Oratorium und Kammeroper zugleich ist. Die Arbeit ist von der antirationalen und erfindungsreichen Dynamik des Surrealismus inspiriert. 

 

Sie offenbart die fremdartige Schönheit des Unerwarteten, des Unkonventionellen und des oft Übersehenen.

1941 legt das Schiff „Capitaine Paul Lemerle“ von Marseille ab und nimmt Kurs auf Martinique. Seine Passagiere sind auf der Flucht vor Krieg und Verfolgung: An Bord befinden sich unter anderem die Schriftstellerin Anna Seghers, der Anthropologe Claude Lévi-Strauss und André Breton, Vordenker des Surrealismus. In „The Great Yes, The Great No“ fiktionalisiert William Kentridge diese historische Reise: Kapitän Charon, in der griechischen Mythologie Fährmann der Toten, lädt zahlreiche weitere Figuren aus Vergangenheit und Zukunft auf dieses ganz besondere Schiff, darunter den Psychiater und politischen Denker Frantz Fanon, die Malerin Frida Kahlo sowie Aimé Césaire und die Schwestern Paulette und Jeanne Nardal, Pionierinnen der französischen Négritude-Bewegung. Die symbolische Kraft und Vielschichtigkeit einer Meeresüberquerung eint alle Reisenden; gemeinsam begeben sie sich in eine neue Welt.


Foto: Stella Olivier

Wie so oft nähert sich William Kentridge dem Stoff mit unterschiedlichen künstlerischen Mitteln an: Aus Film, Zeichnung, Schauspiel, Originalmusik und Gesang, Tanz und Literatur entsteht die bildgewaltige und facettenreiche Erzählung einer ganz besonderen Seereise. Die unterschiedlichen Charaktere werden durch originelle Porträtmasken aus Pappe sichtbar gemacht und projizierte Filmaufnahmen eines Miniaturschiffsmodells bilden den Hintergrund des Geschehens. Historische und literarische Epochen überlagern sich, Josephine Baker tanzt mit Joséphine Bonaparte und ein beeindruckender, siebenköpfiger Chor steht mit seinem Gesang für alle Frauen, die nach Sturm und Krieg die Scherben wieder auflesen müssen. In acht verschiedenen Sprachen nehmen Darsteller*innen, Sänger*innen, Tänzer*innen und Musiker*innen in diesem ganz neuartigen Bühnenwerk das Publikum mit auf ihre Reise.
Die bildnerischen Werke von William Kentridge, die in zahlreichen Museen und Galerien weltweit gezeigt wurden, entstehen ebenso wie seine großen Opernproduktionen zumeist in partizipatorischen Prozessen und haben oft einen historischen oder politischen Hintergrund. Bei den Berliner Festspielen war Kentridge zuletzt im Jahr 2016 mit der Ausstellung „NO IT IS!“ und der Installation „More Sweetly Play the Dance“ zu Gast. Ebenfalls 2016 gründete er in Johannesburg das Centre for the Less Good Idea (Zentrum für die weniger gute Idee), einen Ort für experimentelle, kollaborative und disziplinübergreifende Kunstpraxis. Hier entstand in einem umfänglichen Workshop- und Probenprozess auch „The Great Yes, The Great No“ in Zusammenarbeit mit Chor-Komponist und Co-Regisseur Nhlanhla Mahlangu und Co-Regisseur Phala Ookeditse Phala.


Foto: Stella Olivier

Künstlerisches Team
William Kentridge – Konzept, Regie
Nhlanhla Mahlangu, Phala O. Phala – Co-Regie
Nhlanhla Mahlangu – Chor-Komponist
Greta Goiris – Kostümdesign
Sabine Theunissen – Bühnenbild
Tlale Makhene – Musikalische Leitung
Mwenya Kabwe – Dramaturgie
Urs Schönebaum, Elena Gui – Lichtdesign
Žana Marović, Janus Fouché, Joshua Trappler – Projektion (Schnitt & Mischung)
Duško Marović – Kamera
Kim Gunning – Videosteuerung
Gavan Eckhart – Sounddesign
Darsteller*innen
Xolisile Bongwana, Hamilton Dhlamini, William Harding, Luc de Wit, Tony Miyambo, Nancy Nkusi
Chor
Anathi Conjwa, Asanda Hanabe, Zandile Hlatshwayo, Khokho Madlala, Nokuthula Magubane, Mapule Moloi, Nomathamsanqa Ngoma
Tänzer*innen
Thulani Chauke, Teresa Phuti Mojela
 
Musiker*innen
Marika Hughes (Violoncello),Liam Robinson (Akkordeon, Banjo), Tlale Makhene (Perkussion),Dana Lyn (Klavier)
Die Chor-Musik wurde gemeinsam mit Anathi Conjwa, Asanda Hanabe, Zandile Hlatshwayo, Khokho Madlala, Nokuthula Magubane, Mapule Moloi und Nomathamsanqa Ngoma komponiert, mit zusätzlichen Solo-Gesangsarrangements von Xolisile Bongwana. 
Die instrumentale Musik für „The Great Yes, The Great No“ wurde von Nathan Koci, Tlale Makhene, Thandi Ntuli und Marika Hughes arrangiert. 
Das Libretto von „The Great Yes, The Great No“ enthält kurze Auszüge aus den Schriften von Bertolt Brecht, André Breton, Aimé Césaire, Suzanne Césaire, Léon-Gontran Damas, Frantz Fanon und anderen.
Produktion
Mike Edelman (Boyd Design) – Technische Leitung 
Brendon Boyd – Produktionsleitung
Meghan Williams – Inspizienz 
Jessica Jones – Libretto-Komposition 
Thulani Chauke, Teresa Phuti Mojela – Choreografie
Hamilton Dhlamini – Ukulele-Komposition
Mathilde Baillarger – Garderobe 
Lissy Barnes-Flint – Requisite 
Stella Olivier – Still-Fotografie 
Chris Waldo de Wet, Jacques van Staden – Requisitenherstellung 
Emmanuelle Erhart, David Engler – Kostümproduktion 
Lasha Lashvili – Leitung Kostümproduktion
Michele Greco – Tontechnik
Alexandre Schreiber, Parker Battle – Beleuchtung
Jessica Jones, Carla Walsh – Studioassistenz

1 h 30 min, ohne Pause
Auf Englisch, Französisch, isiSwati, isiZulu, isiXhosa, Setswana, Xitsonga, Sepedi mit deutschen und englischen Übertiteln
ab 14 Jahre

 

Donnerstag, 16.10.2025

Freitag, 17.10.2025

Samstag, 18.10.2025

19:30–21:00 Uhr

Haus der Berliner Festspiele

Große Bühne

Schaperstraße 24

10719 Berlin

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Erstellungsdatum: 13.10.2025