Ausstellung New York
Das Austrian Cultural Forum New York (ACFNY) freut sich, „two dots one line“ anzukündigen, eine umfassende Übersicht über das Werk des österreichischen Künstlers Ernst Caramelle, einer der führenden Stimmen der zeitgenössischen Konzeptkunst. Die Ausstellung zeigt Auszüge aus Caramelles fünf Jahrzehnte umfassendem Œuvre.
Die Ausstellung beleuchtet sein breites Spektrum an Medien, darunter experimentelle Arbeiten auf Papier, Videoinstallationen, Publikationen und seine charakteristischen Gesso- und Sonnenarbeiten. Darüber hinaus wird eine neue ortsspezifische Intervention zu sehen sein, die von der unverwechselbaren Architektur des ACFNY-Gebäudes in der 52nd Street inspiriert ist, das von Raimund Abraham entworfen wurde.
Caramelles Werk verbindet intellektuelle Strenge und Präzision mit spontaner Kreativität. Bekannt für seine Leichtigkeit, seinen Witz und seine Subtilität, untersucht sein Œuvre die Natur der Kunst und die Rolle des Künstlers bei der Gestaltung von Bedeutung. Seine spielerischen Untersuchungen werfen oft die Frage auf: „Was ist Kunst?“ – und laden die Betrachter dazu ein, ihre Annahmen und Erfahrungen zu überdenken. Ausgehend von seinem Hintergrund im Bereich der Glasmalerei verwendet Caramelle einzigartige Techniken der Schichtung, Transparenz und Lichtführung. Seine Kompositionen – häufig mit geometrischen Formen, lebhaften Farben und bewussten Anordnungen – sind sowohl visuell als auch konzeptionell ansprechend. Er hinterfragt künstlerische Konventionen und bewahrt sich dabei einen Geist der Freude und Experimentierfreudigkeit.
Der Titel der Ausstellung, „two dots one line“ (zwei Punkte, eine Linie), spiegelt Caramelles charakteristischen Ansatz der visuellen Darstellung wider, bei dem Einfachheit und Abstraktion zu Meditationen über das Schaffen selbst werden. Die minimalistische Kombination aus zwei Punkten und einer Linie – die an die Grundelemente eines Gesichts erinnern – dient als poetische Metapher für Caramelles weitläufiges konzeptuelles Universum. In seinen Händen verwandeln sich einfache Formen in dynamische Ausdrucksformen der Möglichkeiten und laden die Besucher dazu ein, persönliche Interpretationen zu erkunden und gleichzeitig über den künstlerischen Prozess nachzudenken.
Ernst Caramelle wurde 1952 in Tirol, Österreich, geboren und hat seine Werke bereits an zahlreichen renommierten internationalen Ausstellungsorten gezeigt, darunter 2023 bei Peter Freeman, Inc. in New York. Zu seinen Einzelausstellungen zählen Retrospektiven im Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig (Wien, 2018), im Bonnefanten Museum (Maastricht, 2016), Wexner Center for the Arts, Columbus (Ohio 2012), Galerie im Taxispalais (Innsbruck, 2008) und Museu Fundação Serralves (Porto, 2005). Seine Arbeiten wurden auch in der Nationalgalerie (Berlin, 1990), der Kunsthalle Bern (1986) und der Wiener Secession (1993) gezeigt. Sie sind Teil der ständigen Sammlungen des Museum of Modern Art, New York, des Whitney Museum of American Art, New York, des Centre Pompidou, Paris, des Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, Österreich, und vieler anderer.
Neben seiner künstlerischen Tätigkeit hat Caramelle auch als Pädagoge bedeutende Spuren hinterlassen. Von 1981 bis 1983 war er Gastprofessor an der Städelschule in Frankfurt am Main und von 1986 bis 1990 an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Von 1994 bis 2018 hatte er eine Professur an der Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe inne, wo er von 2012 bis 2018 auch als Rektor tätig war. Caramelle lebt und arbeitet in Frankfurt am Main und New York City.
Erstellungsdatum: 14.08.2025