Victor

Viktor ist bildmächtiges Theater und Tanz mit ausladenden Bewegungen und fliegenden Haaren, Paare schlängeln sich tanzend durch das Publikum. Eine Frau ohne Arme in einem roten Kleid stöckelt lächelnd auf das Publikum zu. Ein Herr mit Hut legt ihr seinen Pelz um und beide gehen von der Bühne. Eine Tänzerin lässt sich in einen Teppich einrollen. Ein Tänzer verteilt Pflasterstein im Publikum. Zwei Schafe tauchen auf der Bühne auf. Gemüse wird geschnitten und an das Publikum verteilt und ein trauriges Märchen von einem einsamen Kind wird erzählt. Antiquitäten werden versteigert.

Zur Volksmusik aus der Lombardei, der Toskana, Sardinien und Bolivien, sowie Stücken von Tschaikowsky, Buxtehude und Dvorak, mittelalterlicher Tanzmusik, ein russischem Walzer und New-Orleans-Jazz erfindet Pina Bausch starke Bewegungssequenzen.

Gegen Ende treten Frauen in Ballkleidern auf und schwingen an von der Decke herabgelassenen Turnerringen in großen Bögen über die Bühne. Dies ist nicht nur wunderschön anzusehen, sondern weckt Erinnerungen an die Kindheit.

Walter H. Krämer