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8. Tag der Poesie

Vorübergehen


Das „Vorübergehen“ des Tages der Poesie 2025 ist sinnbildlich zu verstehen. Die Bewegung ist zeitlicher Natur. Die eingeladenen Autoren Alexandru Bulucz und Iris Wolff stammen aus Rumänien. Eine Zäsur, die das Vor- und Zurückdenken im eigenen Leben betont, ist u. a. wenn man das Herkunftsland verlassen hat.

Aus welchen Gründen auch immer. Es ist ein Thema von großer Aktualität, bei dem die aktuellen Kriege eine maßgebliche Rolle spielen. Was nimmt man mit, was bleibt, wenn man „geht“? Was ist „vorübergehend“? Die Autoren lesen aus ihren jüngsten Publikationen.

Alexandru Bulucz, geboren 1987 in Alba Iulia (Siebenbürgen) und dort aufgewachsen, emigrierte im Jahr 2000 nach Deutschland. 2008 nahm er das Magisterstudium der Germanistik und der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main u. a. bei Werner Hamacher auf, das er 2016 abschloss.

Seit 2013 veröffentlicht er regelmäßig Lyrik in Literaturzeitschriften und Anthologien sowie Artikel und Rezensionen in Onlinefeuilletons, Print und Rundfunk. 2015 gründete er die philosophische Gesprächsreihe Einsichten im Dialog in der Edition Faust. Sein Lyrikdebüt erschien 2016, seine Lyrik wurde in mehrere Sprachen übersetzt. Seit 2020 ist er Autor im Schöffling-Verlag. Er war bis April 2024 langjähriger Redakteur des Onlinemagazins Faust-Kultur, für das er seit 2013 schrieb. Seit 2017 bespricht er lyrische Neuerscheinungen für den „Büchermarkt“ des Deutschlandfunk. Er veröffentlichte u.a. die Gedichtbände „Was Petersilie über die Seele weiß“ und „Stundenholz“. Er erhielt für seine Veröffentlichungen mehrere Auszeichnungen und Platzierungen auf Bestenlisten.

Bei der Gründung des PEN Berlin am 10. Juni 2022 wurde Bulucz in das kommissarische Board gewählt und auf einer Mitgliederversammlung im Dezember 2022 für weitere zwei Jahre in diesem Amt bestätigt. Er lebt und arbeitet in Berlin.

Zitat aus seinem Gedichtband „Stundenholz“: Dieses Dauern geht auf »teuer« zurück, auf »Bestand haben« das andere, lat. »durare«, was wiederum auf »hart« zurückgeht, lat. »durus«. Jeder Schmerz hat seine eigene Zeitlichkeit. Mehr wollte ich gar nicht sagen.... und auch auf Rumänisch liegen Dauer u. Schmerz beieinander.

Iris Wolff, geboren 1977 in Hermannstadt (Siebenbürgen), aufgewachsen im Banat und in Siebenbürgen. 1985 Emigration nach Deutschland. Studium der Germanistik, Religionswissenschaft und Grafik & Malerei in Marburg an der Lahn. Langjährige Mitarbeiterin des Deutschen Literaturarchivs Marbach und Dozentin für Kunst- und Kulturvermittlung. Bis März 2018 Koordinatorin des Netzwerks Kulturelle Bildung am Kulturamt in Freiburg. Iris Wolff lebt als freie Autorin in Freiburg im Breisgau und schrieb unter anderem die Romane „Halber Stein“, „Leuchtende Schatten“, „So tun, als ob es regnet“, „Die Unschärfe der Welt“ und „Lichtungen“.

Für ihre Werke wurde sie mehrfach ausgezeichnet und auf „Spiegel“- und „Zeit“-Bestenlisten platziert. Sie erhielt u.a. den Marieluise-Fleißer-Preis, den Marie-Luise Kaschnitz-Preis, den Eichendorff-Literaturpreis, den Solothurner Literaturpreis, den Chamisso-Preis und den Uwe-Johnson-Preis.

Zitat aus ihrem Roman „Halber Stein“: Es gibt kein Ziel, es gibt jenen Sehnsuchts-Ort nicht, auf den unser Leben zusteuert, auch wenn der Wunsch anzukommen noch so verlockend sein mag. Deswegen kommen wir immer wieder zu den Orten zurück, an denen wir einmal waren, so wie ich damals, so wie du jetzt hierher zurückgekommen bist. Weil diese Orte verlässlich sind, weil sie uns bleiben, weil wir dort etwas zu finden hoffen, das uns zeigt, wer wir sind.

 

8. Tag der Poesie

Samstag, den 29. März 2025

ab 14 Uhr

Atelierhaus Vahle

Schumannstr. 11

64287 Darmstadt

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Erstellungsdatum: 11.03.2025