MenuMENU

zurück

Historisches Museum

We Remember: Börneplatz


Gedenktafel am Ort der zerstörten Synagoge am Börneplatz, installiert am 20. März 1946 durch die US-Militärregierung, Foto Karl Geist

Die Erinnerung an nationalsozialistische Gräueltaten liegt direkt unter unseren Füßen, z.B. am Börneplatz. Die Sonderausstellung „Bewegung! Frankfurt und die Mobilität“ im HMF zeigt mentalitätsgeschichtliche Spuren auf. Stadtraum ist einfach vorhanden, andererseits immer auch Teil der urbanen Geschichte, die er in sich trägt und bezeugt.

 

Ein sprechendes Beispiel dafür ist in Frankfurt der Börneplatz: Jahrhundertelang spielte sich hier reges jüdisches Leben ab, ob fromm, gelehrt, wohlhabend oder arm. Die Judengasse bot Wohnraum für bis zu 3000 jüdische Menschen, dazu Geschäfte, Werkstätten, Schulen, Synagogen und rituelle Tauchbäder.

Diese dichten städtebaulichen Strukturen wurden im Zweiten Weltkrieg bombardiert – und danach entsorgt. Die Stadtplaner der Nachkriegsjahre wollten die „autogerechte Stadt“, nach einem 1944 im „Arbeitsstab für den Wiederaufbau bombenzerstörter Städte“ von Albert Speer entwickelten Konzept.


Die zerstörte Synagoge am Börneplatz nach den Novemberpogromen,1939, Foto Leonhard Kleemann

Wo früher die Frankfurter Hauptsynagoge stand, kreuzten sich nun mehrspurige Verkehrsachsen, wurden Berliner und Kurt-Schumacher-Straße rechtwinklig über mittelalterliche Strukturen gelegt: Vorfahrt für den motorisierten Individualverkehr. Die einschlägige Fachstudie „Die autogerechte Stadt“ von H. B. Reichow ist in der Sonderausstellung zu sehen.

Das überbaute, weitgehend vergessene jüdische Viertel wird nun im „Haus zum Goldenen Apfel“, einem historischen Gewölbekeller im nördlichen Bereich der früheren Judengasse, wieder sichtbar gemacht. Wie dieser faszinierende Zeitzeuge in deren Geschichte und Struktur einzuordnen ist, lässt sich beim virtuellen Schlendern durch die Judengasse mit VR-Brille erkunden.


Sicht auf Börneplatz vom Commerzbankturm_Stadtplanungsamt, Foto Jan Hassenpflug

„Goldener Apfel“, An der Staufenmauer 11, 60311 Frankfurt am Main.

Donnerstag: 14 - 18 Uhr, Samstag und Sonntag: 10 - 18 Uhr, Eintritt frei. 

„Bewegung! Frankfurt und die Mobilität“

21. November 2024 – 14. September 2025

Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag: 11 bis 18 Uhr

Eintrittspreise
Dauerausstellung: 8 €/4 € ermäßigt
Wechselausstellung: 10 €/5 € ermäßigt
Museum Vollpreis: 12 €/6 € ermäßigt
Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre: Eintritt frei!

Historisches Museum Frankfurt
Saalhof 1, 60311 Frankfurt am Main

Bewegung! Frankfurt und die Mobilität“

21. November 2024 – 14. September 2025

Historisches Museum Frankfurt

Erstellungsdatum: 22.01.2025