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Ein Projekt zur Fastenzeit

Zeichen der Sehnsucht


Zur Fastenzeit, hat Madeleine Dietz in der Katholischen Kirche St. Markus eine Installation entwickelt. Mit der Einhausung der Prinzipalien wird ein Rückzug von weltlichen Dingen und Ablenkungen symbolisiert, um die Konzentration auf das Spirituelle zu verstärken. Das gewohnte Sehen im Kirchenraum wird für diese Zeit verändert.

Die Installation zeigt die Dualität von Materiellem und Spirituellem: Die getrocknete Erde in einer überdimensionierten Schale repräsentiert das Irdische und steht für Vergänglichkeit, Dürre und Leere, aber auch für Fruchtbarkeit, Wachstum und das Leben selbst. Königsblauer Stoff verdeckt die Prinzipalien. In vielen Traditionen symbolisiert diese Farbe Reichtum und Macht, Würde und Spiritualität, den Himmel und das Göttliche. Diese Gegenüberstellung hat aber auch eine soziale Aussage, etwa über Ungleichgewicht oder die Notwendigkeit, Reichtum (geistig oder materiell) mit den Bedürftigen zu teilen. Vielleicht thematisiert die Installation aber auch den Zustand der Welt, den Klimawandel oder die Frage, ob das Spirituelle noch Einfluss auf das Materielle hat. Der Altar könnte als Quelle der Erneuerung dienen, während die Erde auf einen bevorstehenden Wandel wartet. Der Mensch steht im Mittelpunkt in der Arbeit von Madeleine Dietz. Er kann im Geiste Verwandlungen mit den ihm Gebotenem vornehmen.

 


Fotomontage

Madeleine Dietz, geboren 1953 in Mannheim, ist eine renommierte deutsche Bildhauerin, die für ihre einzigartige Arbeit mit Erde und Stahl bekannt ist. Nach ihrem Studium an der Werkkunstschule Mannheim begann sie 1986 mit Videoarbeiten, Performances und Rauminstallationen. Dietz' künstlerische Entwicklung wurde maßgeblich von einer Afrikareise beeinflusst, bei der sie die Veränderung des Bodens während und nach Dürreperioden beobachtete. Diese Erfahrung inspirierte sie, Erde als Hauptmaterial in ihrer Kunst zu verwenden. Sie mischt Erde mit Wasser, lässt sie trocknen und schichtet sie, oft in Kombination mit Stahl. Ihre Werke thematisieren die Dialektik von Werden und Vergehen sowie die großen Themen des Menschseins: Leben und Tod, Verletzung, Trauer und Heilung. Bekannt wurde Dietz durch ihre oft riesigen Skulpturen wie Tresore, Schreine und Kuben aus rohem Stahl und getrockneter, ockerfarbener Erde.

Katholischen Sankt Markuskirche

65934 Frankfurt

Mainzer Landstraße 789

16. März 2025, 12:15 Uhr.

Erstellungsdatum: 09.03.2025