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Ausstellung

Zeitzeugenschaft?


Foto: Historisches Museum Frankfurt

Die Ausstellung „Zeitzeugenschaft? Ein Erinnerungslabor“ sowie die Wanderausstellung „Ende der Zeitzeugenschaft?“ ist eröffnet. Letztere wurde vom Jüdischen Museum Hohenems und der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg erarbeitet und für Frankfurt modifiziert; beide zusammen sind ab heute zu sehen.

Was geschieht, wenn die letzten Überlebenden der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft nicht mehr selbst über ihre Erfahrungen berichten können? Über diese Frage wird schon lange diskutiert. Das Ende der Ära der Zeug*innen von Verfolgung, Drangsalierung und Massenvernichtung im Nationalsozialismus ist seit 1945 absehbar – seit jenem Moment, als diejenigen, die dem zur Regel gewordenen gewaltsamen Tod entgangen waren, sich Worte abgerungen haben.

Die Ausstellung „Ende der Zeitzeugenschaft?“ zeigt Interviews von Überlebenden und macht gleichzeitig die „Gemachtheit“ dieser Interviews sichtbar. Sie lenkt den Blick darauf, wie und warum damals etwas erzählt wurde. Ein historischer Abriss zeichnet nach, wie sich die gesellschaftliche Rolle von Zeitzeug*innen seit 1945 entwickelt und verändert hat. In Frankfurt gibt es viele Institutionen und Initiativen, die sich dafür engagieren, Lebensgeschichten von Zeitzeug*innen des Nationalsozialismus zu bewahren. Beispiele ihrer Arbeit sind auf einer Medienstation zu sehen. Für die Ausstellung wurde lokales Videomaterial aus dem Archiv des Fritz Bauer Instituts und des Historischen Museums Frankfurt herangezogen.

Der Begriff „Zeitzeugenschaft“ geht hier über den der Zeitzeug*innen weit hinaus, steht doch im Zentrum nicht die Frage: Wer erzählt was? Sondern die Überlegung, wie die biografischen Dokumente in eine Sammlung gelangt sind, und welchen Umgang sie heute erfordern. Auch die Umstände ihrer Entstehung sind zu berücksichtigen, etwa: Wie verlief das Interview? Wie wurde es damals rezipiert? Wie wurde es in späteren Jahren unter veränderten zeithistorischen Bedingungen wahrgenommen? Denn Zeitzeugenschaft existiert nicht von sich aus, sondern wird im Kommunikationsprozess hergestellt.

Mit der Ausstellung „Ende der Zeitzeugenschaft?“ geht eine zweite Ausstellung in den Dialog: Was macht Erzählungen über die Vergangenheit für die Gegenwart relevant? Was könnten Zeitzeugnisse heute bedeuten? 25 Frankfurter*innen haben sich im partizipativen Prozess des „Erinnerungslabors“ mit diesen Fragen auseinandergesetzt. In den elf höchst unterschiedlichen Beiträgen liefern sie Antworten. Dabei geht es u.a. um Migration und Aktivismus, um Kindererziehung, die Universität, Queerness, Krieg und Künstliche Intelligenz.

Beide Ausstellungen sind bis zum 4. Mai 2025 im Ausstellungsbereich „Frankfurt Jetzt!“, Ebene 3, zu sehen. Dazu wurde ein vielseitiges Rahmenprogramm entwickelt (in Zusammenarbeit mit dem Fritz Bauer Institut, dem Deutschen Exilarchiv, dem Deutschen Filminstitut & Filmmuseum, dem Jüdischen Museum Frankfurt und dem Jungen Schauspiel Frankfurt).

Mehr zur Ausstellung erfahren Sie hier: https://historisches-museum-frankfurt.de/stadtlabor/zeitzeugenschaft Das Pressedossier steht zum Download hier: https://historisches-museum-frankfurt.de/de/presse/pressedossiers-oeffentlich

Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag: 11 bis 18 Uhr
(Schulklassen und Hortgruppen können – mit Anmeldung und in Begleitung von Lehrpersonal – von
Dienstag bis Freitag ab 9 Uhr das HMF und das JuM besuchen)

Eintrittspreise
Dauerausstellung: 8 €/4 € ermäßigt
Museum Vollpreis: 12 €/6 € ermäßigt
Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre: Eintritt frei!
Kontakt für die Presse
Karin Berrío Jan Heßler-Wagner
Leitung Museumskommunikation Freier Mitarbeiter Museumskommunikation
T +49 69 212-37776 Ausstellung „Zeitzeugenschaft? Ein Erinnerungslabor“
M +49 151 514 30 803 T +49 69 212-30676
k.berrio@stadt-frankfurt.de jan.hessler-wagner.ext@stadt-frankfurt.de

 

Zeitzeugenschaft?

Ein Erinnerungslabor

19. September 2024
bis 4. Mai 2025

Historisches Museum

Frankfurt

Erstellungsdatum: 22.09.2024