MenuMENU

zurück

Gedicht von Elisa Edler

Zwiesprache

Elisa Edler


 

Der Kontext wie dessen Akzente,
verschoben, der Fokus, verschwommen,
Russland war irgendwann, oder ist,
im Unterbewusstsein, ein Strahl des
gebrochenen Lichts, oder ein in den
Teich umgewandelter Traum.

„In den Streich,“, rufst du,
„heiterer!“ Denn das Wasser,
unwissend, welcher Abstammung,
kämpft nicht um das Selbstbild.
Wer es betritt, besitzt es,
wortlos. Sinnlos, in natura.

Literatur, Kultur geht unter. Bäume
herum, Lilien, Lurche, Libellen –
aus der Kindheit. Mit den Augen
sehen, aber nein, mit dem Erkennen,
Erinnern, Erlöschen der Grenzen und
Zeit. Der Himmel, mild und benebelt,

spiegelt verdrängtes Verlangen.
Mit Karpfen eintauchen, Hand- und
Fußflächen klatschen im Kalten:
unteilbar, Beileid und Beifall,
im Rausch, der Fisch. Die Einheit
zutiefst: Widersprüche und Sprache,

Ich und Nicht-Ich, Gebärmutter
und Fötus, beisammen. Im Grünen.
Vom Geheimnis umhüllt. Sichtweite
beschränkt auf wenige Meter – die
Metapher fürs Leben, beklemmend wie
wild. „Was ist, wenn ein Monster,

aus dem Nichts? Afterdrop? ...
Bändige dich, Fantasie. Ausatmen,
einatmen.“ „Dieses Wasser“, du wieder,
„ist Wolke: Fließen heißt Fliegen.“
(Koane, koaxial!) „Oder Sein,
nur Sein, ein Spritzer allein,

unter Gleichen.“

 

 

Erstellungsdatum: 02.07.2025