Auf dem Pariser Friedhof Montparnasse
Jean Seberg und Jean-Paul Belmondo müssten keine großen Wege zurücklegen

Die Nouvelle Vague hat ihre Toten, soweit sie in Paris verblieben, in die drei Prominentenfriedhöfe gespült. Viele von ihnen auf den Cimetière du Montparnasse, wo sie unsortiert und ohne Drehbuch in den stummen Rollen ihres Nachruhms verharren. Sie, die das Kino mit ihren Meisterwerken erneuert haben, sind dort verstreut und wollen gefunden werden. Rainer Erd bietet sich für eine cineastische Friedhofsführung an.


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„Antigone" von Sophokles im Schauspiel Frankfurt
Ein Triumph des ‚Theaters‘

„Das Gleiche lässt uns in Ruhe; aber der Widerspruch ist es, der uns produktiv macht“, erklärte Goethe seinem Eckermann anlässlich der „Antigone“. Lässt sich der Widerspruch nicht auflösen, spricht man von einer Tragödie. Und mit der „Antigone“ hat Sophokles das Modell aller folgenden, wahren Tragödien verfasst. In Frankfurt hat man es gewagt, den „Klassiker“ wieder auf die Bühne zu bringen. Martin Lüdke ist davon angetan.


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Così fan tutte in der Oper Frankfurt
Szenen einer geplanten Hochzeit

Ist die Heirat das Ende einer stabilen Beziehung oder ihr Beginn? Was, wenn sich das die Braut im Moment der Unterzeichnung des Ehevertrages fragt und zögert? Genau das passiert in der neuen Produktion von Mozart-Da Pontes Così fan tutte und stürzt die Protagonisten des über Kreuz ausgefochtenen Gefühlskampfes in so dramatische wie komische Turbulenzen. Die Zuschauer:innen der Premiere bejubelten sie aus gutem Grund. Denn sie durften ein herrliches Gesamtkunstwerk aus Musik, Sprache, Schauspiel, Bühnenbau- und Kostümkunst genießen, schreibt Andrea Richter.


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Zum Tod von Joachim Durrang
Äquidistanz

Wes das Herz voll ist, der findet keine Ruhe, muss malen, zeichnen und schreiben, wie Joachim Durrang es tat. Und wer wie er sich in der Tradition Rimbauds und Baudelaires sieht und eine Flut von Metaphern, „die auf nichts bezogen sind, nichts abbilden“ (Reder), hervorbringt, will sich der Maßlosigkeit dreingeben. Bernhard Bauser erinnert an den Frankfurter Bild- und Wortkünstler Durrang.


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Politik und Religion (II)
Das Unverfügbare

Ökonomie ist die Wissenschaft, die wirtschaftliche Vorgänge zu erfassen versucht. Ökologie strebt das Zusammenspiel zwischen Mensch und Natur zum Vorteil beider an. Beides leitet sich vom griechischen oikos her, dem Haus als Lebensgemeinschaft. Der folgenreichste Ökonom des 19. Jahrhunderts, Karl Marx, sah die Hauswirtschaft durch Ausbeutung ruiniert, durch den Kapitalismus der Zerstörung preisgegeben. Peter Kern zeichnet im zweiten Teil seines Traktats nach, wie sich der Philosoph Karl-Heinz Haag eine Ökologie der metaphysischen Wesensgleichheit denkt.


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Aus dem Notizbuch von Eldad Stobezki
Krieg, Honig, Sternschnuppen

Es sind „die schweren Ereignisse“, die selbst die flüchtigen, natürlichen Vorgänge in Eldad Stobezkis Notizen grundieren: den Kibbuz, die Avocadoplantagen, das Summen der Bienen, den Buchweizen- und Avocadohonig, das Saatgut, die Zeit, die Oper und die Alpen, Unterhosen und Meisenknödel. Nicht zu vergessen: der Perseidenregen.


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Friedman in der Oper
Fremdsein

In der Oper Frankfurt versuchte Michel Friedman in seiner Gesprächsreihe diesmal mit seinem Gast, dem SPD-Veteranen Franz Müntefering, das virulente Thema „Fremdsein“ mit all seinen Implikationen für das Menschsein und die Demokratie zu beleuchten. Das ging ziemlich schief, denn Müntefering war weder bereit, wichtige Versäumnisse der Politik in der Vergangenheit zu erkennen noch irgendeine brauchbare Idee für die Zukunft beizusteuern. Das Bereicherndste des Abends waren Friedmans Fragen, meint Andrea Richter.


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Eine Veranstaltung von TEXTOR: Montag, 29.09.2025
Ein Abend mit Elliott Sharp

Elliott Sharp präsentiert sein Buch „Feedback” und spielt elektroakustische Musik auf einem 8-saitigen Gitarrenbass. „Feedback“ ist eine weitreichende Meditation über Musik, Klang, künstliche Intelligenz, Bewusstsein, zeitgenössische Kultur und Politik sowie das Leben eines tourenden Musikers. Der Autor Elliott Sharp gilt als eine der zentralen Figuren der Downtown-Szene von New York und ist zu Gast in der Frankfurter Galerie Hübner + Hübner.


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Empfehlung: Theaterperformance in Frankfurt – Premiere 09.10.2025
Die Ilias – Jetzt erzähle ich

Das Homer zugeschriebene Epos „Ilias“ gilt als Archetyp von Geschichten über menschliche Feindseligkeiten und als kulturelle Vorstufe demokratischer Strukturen. Zugleich aber zelebriert es die männliche Hybris ­– erzählt wird ausschließlich aus männlicher Perspektive. Barbara Englert hat den Fokus verändert: Sie lässt die Muse der epischen Dichtung Kalliope das Geschehen aus weiblicher Sicht interpretieren und stellt Bezüge zur Gegenwart her. Geleitet von der Devise Jetzt erzähle ich nimmt sie die „Ilias“ mit Humor und ironischen Anspielungen in den Blick.


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Textland Literaturfest: 25. und 26. Oktober in der Evangelischen Akademie Frankfurt
Textland 2025 – Über Grenzen

Es ist wieder Zeit für Textland: zwei Tage voller Literatur, Diskussionen und Ideen unter dem Motto „Über Grenzen“.
Literatur verschiebt nicht selten vermeintliche Gewissheiten sozusagen auf Probe. Das Nachdenken über die Möglichkeit, dass alles auch ganz anders sein könnte, befähigt uns, Einblicke in fremde Realitäten zu gewinnen und neue Wege zu erkennen. In Lesungen, Performances und Diskussionen führen 33 Autorinnen und Autoren den komplexen und herausfordernden Umgang mit Grenzen vor Augen.


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