TEXTOR blickt chronologisch auf Beiträge in 2024 zurück – und wünscht Ihnen alles Gute für das kommende Jahr!

Goethes Mutter Aja, geborene Textor
Vergnügt wie eine Göttin

Namensgeberin des Kulturportals ist Goethes Mutter: Die geborene Catharina Elisabeth Textor wurde von ihrem Vater Johann Wolfgang Textor mit siebzehn an den 21 Jahre älteren kaiserlichen Rat Johann Caspar Goethe verheiratet. Ein Jahr später bekam sie ihren „Hätschelhans“, der die beiden Vornamen seines Großvaters erhielt. Mit Frau Aja, wie sie kurz genannt wurde, hatte es seine besondere Bewandtnis, wie Eva Demski zu berichten weiß.


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Über öffentliche und akademische Philosophen
Der soziale Faktor

Der öffentliche Philosoph sitzt nicht mehr in der Tonne und sagt seinem König, er solle ihm aus der Sonne gehen. Er sitzt vielmehr in Fernsehstudios, im Radio, in vielen Internetkanälen und verteilt Vernunft, Esoterik, Lebenshilfe und Provokationen, die er auch in seinen Büchern vertreibt. Der akademische Philosoph übt sein Amt in der Uni aus und bleibt unbekannt. Bernd Leukert hat einige Aspekte zu einer uralten Kontroverse zusammengetragen.


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Zum 100. Geburtstag von William Gass
Nur in Übersetzung?

Der Schriftsteller, Übersetzer und Philosoph William Gass, der 2017 gestorben ist, wäre am 30. Juli 2024 hundert Jahre alt geworden. Er gehört zu den wichtigen Persönlichkeiten der US-amerikanischen Literatur, die bei uns deshalb nicht bekannt sind, weil ihre Werke nicht ausreichend übersetzt sind. Matthias Göritz hat einen bemerkenswerten Essay über den Sprach-Denker geschrieben, der tief in die Kunst des Übersetzens greift und nach Übersetzung verlangt – von Büchern von William Gass.


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Romanauszug
Der Teufel

Im zeitlichen Abstand erst wird deutlich, was für einen ungeahnten Einfluss das deutsche Fernsehprogramm in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf die Gemüter der heranwachsenden Generation hatte. Die künstliche Schlagerseligkeit, die angestrengte Fröhlichkeit, die als ‚volkstümlich’ verkauft wurde, hat sich ihr, zumeist mit einer unüberwindlichen Distanz, ins Gedächtnis gelegt. Andreas Maiers Reminiszenz erinnert daran, worauf wir gerne verzichtet hätten.


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Kurzgeschichte
Der Zwiebelanschlag

Dass die Zwiebel den Zweifel nahelegt, liegt an der ersten Silbe, welche Zwietracht sät. Ist im Namen der Gerechtigkeit die Zwietracht zwischen Arm und Nichtarm angelegt, haben wir einen gesellschaftlichen Konflikt, der Auflösung erfordert. Die Kurzerzählung von Alexandru Bulucz führt nicht diese Auflösung vor Augen, sondern einen Plan, der zum Kern der Zwiebel führt.


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Über Dagmar Dusils Roman „Das Geheimnis der stummen Klänge"
Musikmärchen

Über Theodor W. Adorno geht die Rede, er habe es vorgezogen, eine Partitur zu lesen, anstatt sich die Musik im Konzertsaal anzuhören: Im Kopf entsteht beim Lesen der Klang doch so authentisch, wie keine Aufführung es zu leisten vermag. So ähnlich konnte ein pianistisch geschulter Mensch in vordigitaler Zeit die Musik beim Üben auf der Klaviatur vergegenwärtigen, die auf Papierstreifen aufgemalt war. Dagmar Dusil hat daraus den Titel ihres Romans gezogen, den Matthias Buth gelesen hat.


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Frauen und Musik in Afghanistan
Wo man singt, da lass dich nieder …

Dass Singen und Spielen keine harmlosen Lebensäußerungen sind, hat nicht nur die katholische Kirche immer wieder bestätigt. Betroffen von den Einschränkungen und Verboten des Musizierens waren besonders, und das vor allem in der Gegenwart, die Frauen. In Afghanistan, wo seit 2021 wieder die radikal-islamistischen Taliban herrschen, gehört das Musikverbot zu den Instrumenten der totalen Unterdrückung. Clair Lüdenbach skizziert die Geschichte.


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Ingeborg Bachmann und ihre Lyrik
Es kommen härtere Tage

Anlässlich ihres 50. Todestages ist Ingeborg Bachmann vielfach vergegenwärtigt worden, vor allem mit biografischen Betrachtungen. Publikationen von Briefwechseln lenkten den Blick insbesondere auf die vielen Liebesbeziehungen, die die als feministische Schriftstellerin Etikettierte mehr oder weniger glücklich mit Männern einging. Ria Endres hat dagegen andere Erfahrungen der ikonischen Nachkriegsliteratin als Beweggrund für ihre Lyrik benannt.


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Ottilie von Goethes Mut zum Chaos
Die geniale Schwiegertochter

Sie war eine der faszinierendsten und unkonventionellsten Frauen ihrer Zeit. Sie gründete ein Journal, dichtete, übersetzte und förderte den englisch-deutschen Kulturtransfer. Politisch aktiv, unterstützte sie eine neue Generation von Autor:innen. Francesca Müller-Fabbri von der Klassik-Stiftung Weimar beschreibt die ungewöhnliche Ottilie von Goethe.


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Der Fotograf Alexander Paul Englert
Die alltägliche Normalität

Als Fotografie das Kunstgenre bereicherte, gewannen viele Lichtbildner dem neuen Medium neben dokumentarischen auch kunstmalerische Möglichkeiten ab. Heute gehen Realismus und Bildgestaltung meist Hand in Hand. Für Alexander Paul Englert steht die unspektakuläre, intuitive Erfassung von eindrücklichen Situation im Vordergrund. Doris Stickler porträtiert den Fotografen.


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Jan Koneffkes „Im Schatten zweier Sommer“
Handkuss und Verbeugung

Es gibt einige Schriftsteller, die diese Gabe besitzen: das Einfühlen in eine historisch gegebene und dennoch konkret zu erfindende Situation, den phantasievollen Nachvollzug dessen, was hätte sein können. Jan Koneffke ist in seinem neuen Roman durch Orte und Zeiten gereist, um die Wege des großen Reiseschriftstellers, Erzählers und Romanciers Joseph Roth zu kreuzen. Christel Wollmann-Fiedler hat sein Buch begeistert.


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Vor 15 Jahren starb Pina Bausch
Was Menschen bewegt

Die Ursache des Konflikts auf die Tutu-Fraktion der konservativen Ballett-Liebhaber abzuschieben, wäre zu einfach. Was Pina Bausch in Wuppertal ins Werk setzte, war ein Angriff auf das Selbstverständnis der Kategorie Ballett, die Ersetzung der formalisierten Choreographie durch eine permanent sich weiterentwickelnde, emotionalisierte Körpersprache. 15 Jahre nach ihrem Tod haben viele Kollegen von ihr gelernt, – ob sie’s wissen oder nicht. Walter H. Krämer erinnert an die große Tänzerin und Choreographin.


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Gespräch mit Karola Gramann und Heide Schlüpmann über Alice Guy
Falling Leaves

Die Filmwissenschaftlerin Karola Gramann verabschiedete sich nach 25 Jahren von der Kinothek Asta Nielsen mit einer persönlichen Auswahl besonderer Schätze der Filmgeschichte. Als Hommage an sie bringen wir ein Gespräch, das Isa Bickmann mit ihr und der Kinothek-Mitgründerin und Filmprofessorin Heide Schlüpmann 2012 über die Filmpionierin Alice Guy führte, deren Film „Falling Leaves“ aus dem Jahre 1912 auch im Abschiedsprogramm gezeigt wurde.


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Literaturnobelpreis 2024
Die südkoreanische Schriftstellerin Han Kang

Die Trägerin des Literaturnobelpreises 2024 Han Kang war bereits 2016 zu Gast im Litprom-Weltempfänger-Salon. Die Lesung und das Gepräch aus ihrem bereits mit dem Internationalen Booker-Preis ausgezeichneten Roman „Die Vegetarierin“ hat Andrea Pollmeier aufgezeichnet. In dieser Zeit hat auch Anita Djafari die Autorin erlebt und sie im Weltempfänger-Salon empfangen. Über die Begegnung mit Han Kang und die Lage der Buchnation Korea hat Anita Djafari berichtet.


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Goethes „Faust“ (1 & 2) in Frankfurt
Das fängt ja gut an

Goethe hat den ersten volkstümlich-kritischen Teil des „Faust“, aber auch den visionären, weit ausgreifenden zweiten Teil mit paradoxen und aporetischen Sentenzen durchsetzt, die einem zu denken geben. Dass der gesamte „Faust“ für allfällige gesellschaftspolitische Interpretationen taugt, beweist, dass er nicht von gestern ist. Die Version, die in Frankfurt Premiere hatte, ist bei Martin Lüdke auf positive Resonanz gestoßen.


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Peter Kurzecks „Frankfurt – Paris – Frankfurt“
Kein Augenblick soll verloren sein

Die Angst, irgendetwas zu vergessen, hat ihn umgetrieben; die Erinnerung bis ins kleinste Detail zu protokollieren und die erlebte Gegenwart ebenso fortlaufend zu notieren, wurde ihm zur Obsession. Und manchmal gewinnt man den Eindruck, als hätte Peter Kurzeck sein Leben vor allem gelebt, um es aufzuschreiben. In dem Band seines Zyklus‘ „Das alte Jahrhundert“, „Frankfurt – Paris – Frankfurt“, hat sich Ulrich Breth hineingelesen.


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Streifzüge durch die literarische Anthologie von Fiston Mwanza Mujila
Schlüsselorte

14 Kurzgeschichten afrikanischer und afrodiasporischer Autor:innen spiegeln Aspekte urbaner Lebenswirklichkeiten über transkontinentale Grenzen hinweg. Die Stadt ist ein Schlüsselort für eine Szenerie, in der sich Tragik und Komik verflechten. Dann wieder ist sie die Hauptfigur, ein Ort der Sehnsucht und Entwurzelung. Cornelia Wilß traf Fiston Mwanza Mujila zuletzt beim Textland Festival 2023.


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Presse und Macht
Fluchtursache Umweltzerstörung

Fast 60 Prozent der Geflüchteten werden mittlerweile durch die Folgen des Klimawandels ihrer Existenz beraubt. Sie suchen Schutz in genau jenen Ländern, die die Verursacher ihrer desolaten Verhältnisse sind. Nicht zuletzt durch die zunehmend einseitige Berichterstattung der Medien verweigert die deutsche Öffentlichkeit, diese Zusammenhänge zu akzeptieren. Peter Kern führt in seinem Beitrag vor Augen, wie Medienkonzerne dieser fatalen Entwicklung Vorschub leisten.


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„Messias“ in der Komischen Oper Berlin
Halleluja für Berlin

Wie sehr die Kultur in Berlin zur Stadt gehört, diese sie will und braucht, wurde wieder einmal mit der Produktion des „Messias“ der Komischen Oper klar. In den Hangar 4 des alten Flughafen Tempelhof strömten an zwölf Abenden insgesamt 22.000 Besucher:innen, um einer der wahrscheinlich ergreifendsten Oratorien-Shows ihres Lebens beizuwohnen. Auch Andrea Richter war fasziniert und hält die geplanten drastischen Kürzungen im Kulturetat der Stadt für mehr als kontraproduktiv.


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Clemens J. Setz: „Das All im eignen Fell“
Ein Erinnerungsbuch

Clemens Setz wollte zunächst keine Gedichte in Buchform mehr veröffentlichen. Zum Glück hat er seine Meinung noch einmal geändert und damit poetische Perlen vor dem Vergessen bewahrt. Riccarda Gleichauf stellt die Twitterpoesie und exemplarisch ausgewählte Autor:innen aus dem Band „Das All im eignen Fell“ vor.


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Rolf Henrich: „Der vormundschaftliche Staat“
Wer wollen wir sein?

Identität ist ein Wort, mit dem gerade viel Schindluder getrieben wird. Aber gerade, wenn sich den „ostdeutschen“ Bürgern die Frage nach der deutschen Identität stellt, ist die Frage ernstzunehmen und nachzufragen, woraus sich diese Identität zusammensetzt. Jahre vor dem Mauerfall hat sich Rolf Henrich in seinem Buch über den „vormundschaftlichen“ Staat damit auseinandergesetzt, an das zu erinnern Jutta Roitsch Anlass sieht.


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Aleida und Jan Assmanns „Gemeinsinn“
Eine Welt, die alle umfasst

Dass das Wort „gemein“ im Deutschen so eine ambivalente Bedeutung hat, verdankt sich sicher einer uralten Erfahrung, die den Widerspruch im sprachlichen Gedächtnis festhielt. Nun, da die Gemeinheiten die Gemeinschaften zu zersetzen drohen, erscheint ein Buch, mit dem Aleida und Jan Assmann, der inzwischen verstorben ist, den Gemeinsinn geltend machen. Ewart Reder hat das Buch kritisch gesichtet.


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Christina von Schweden
Die Seele hat kein Geschlecht

Als „Minerva des Nordens“ und „einzige Gelehrte“ ihres Landes bewunderten Zeitgenossen die schwedische Königin Christina. Die Tochter Gustav II. Adolf war vielsprachig und eine der am umfassendsten gebildeten Frauen des 17. Jahrhunderts. Mit ihrer Abdankung, dem Übertritt zum Katholizismus und der Umsiedelung nach Rom sorgte sie für einen europaweit beachteten Eklat, weiß Winfried Dolderer zu berichten.


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Alain Mabanckou: Das Geschäft der Toten
Die Dinge umgekehrt sehen

Aus der magisch-surrealen Perspektive eines frisch Gestorbenen blickt der Autor Alain Mabanckou in seinem Roman „Das Geschäft der Toten“ auf die Zustände im heutigen Kongo. Er zeigt eine postkoloniale Gesellschaft, die von regionalen Mythen geprägt und in machtpolitische Intrigen verflochten ist. Auf skurril ungezwungene Weise wird so sichtbar, wer Drahtzieher, Profiteure und Benachteiligte sind. Andrea Pollmeier stellt den Roman vor.


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Literarische Miniaturen
Aus dem Notizbuch von Eldad Stobezki

Seit mehr als 10 Jahren sammelt Eldad Stobezki Eindrücke, manchmal nur einzelne Worte, aus denen er seine Gedankensplitter formt, die im Freundeskreis kursieren und im Kulturportal TEXTOR in loser Folge veröffentlicht werden. 2024 erschien in der Edition W erstmals ein Auswahlband seiner Notizen.


Link zu seinen Notizen →
Fortsetzungsroman von Jamal Tuschick
Sozialdemokratische Sonnenverehrung

Der Schriftsteller Jamal Tuschick schildert die Geschichte der Sozialdemokratie und der Linken in der Bundesrepublik Deutschland ab den 1960er Jahren. Was Tuschick hier unternimmt, ist die Vergegenwärtigung eines Zeitbewusstseins, das sich nach dieser Zeit in Stich- und Schlagworten verloren hat. TEXTOR veröffentlicht Jamal Tuschicks „Sozialdemokratische Sonnenverehrung“ als Fortsetzungsroman in loser Folge.


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Gedichte von
Lyrikerinnen und Lyrikern

Link zur Gedichtsammlung →

Als Service für die Leserinnen und Leser empfehlen wir eine individuelle Auswahl an bundesweiten Tipps aus Kunst, Literatur, Musik und Bühne.


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Fotografischer Rückblick
Textland Literaturfest – Humor als Widerstand

Am 6. und 7. Dezember 2024 fand in Frankfurt am Main zum siebten Mal das Textland Literaturfest im Literaturhaus Frankfurt statt. Hier ein fotografischer Rückblick. Für die Fotos danken wir Alexander Paul Englert.


Zum Anschauen →
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