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Politik | Gesellschaft

Rede zum Fonds für Bewegungsfreiheit

Grenzen im Inneren und Äußeren den Kampf ansagen

Nationale Grenzen sind nicht naturgegeben, sondern Folge eines Denkens, das Menschen nach bestimmten Kriterien kategorisiert und hierarchisiert. EU-Grenzen werden so nur für Wenige durchlässig, für die Menschheit in ihrer Vielzahl sind sie nahezu dicht. In ihrer Rede anlässlich der Gründung des „Fonds für Bewegungsfreiheit“ spricht die Journalistin Şeyda Kurt über eine autoritäre Wende sowie seelische und moralische Grenzziehungen im Innern.

Eröffnungsrede

Plädoyer für das Recht auf Bewegungsfreiheit

Menschen, die vor Krieg oder zerstörten Lebensgrundlagen fliehen, geraten an Europas Grenzen in ein zunehmend kafkaeskes System seelenloser Bürokratie. Wer nicht schon Teil des Systems ist und über entsprechende Papiere verfügt, wird hinter Mauern weggesperrt. Um Betroffenen eine Chance zum Widerspruch zu ermöglichen, hat medico international einen „Fonds für Bewegungsfreiheit“ gegründet. Geschäftsführer Tsafrir Cohen erläutert die Ziele des neuen Hilfsprojekts.

Die Lehren nach Auschwitz

Der Judenhass

In seinen „Betrachtungen zur Judenfrage“ schrieb Jean-Paul Sartre, nicht die Erfahrung schaffe den Begriff des Juden, sondern das Vorurteil fälsche die Erfahrung: „Wenn es keinen Juden gäbe, der Antisemit würde ihn erfinden.“ Und: Der Antisemitismus sei eine Weltanschauung, gebärde sich aber als Leidenschaft. Die Juristin Channah Trzebiner äußert sich in ihrer Streitschrift zur Täter-Opfer-Umkehr.

Regierungsbildung in Frankreich

Poker zwischen Parlament und Élysée

Im zentralstaatlichen Frankreich sind offenbar alte Mythen immer noch Faktoren der Politik. Die, denen die Götter Unsterblichkeit schenkten, wohnen im Palast der elysischen Gefilde, es gibt bourbonische und jakobinische Traditionen, kurz: Die politischen Spielregeln unserer Nachbarn können uns Deutschen zuweilen kurios erscheinen. Jutta Roitsch hat die jüngsten Ereignisse dort bündig zusammengefasst.

Vortrag zum Konflikt im Nahen Osten

„Deutschland, Israel und die Crux historischer Ethik“

Die diesjährigen 55. Römerberggespräche in Frankfurt befassten sich mit Fragen der Erinnerungskultur nach dem 7. Oktober. Wenige Tage zuvor hatten jedoch zwei internationale Gerichte, der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) und der Internationale Gerichtshof, Entscheidungen getroffen, die beide kritisch auf das sich dramatisch zuspitzende Kriegsgeschehen zwischen Israel und Palästina Bezug nahmen. In diesem zeitlichen Kontext untersucht der Historiker Dan Diner explosive Tiefenschichten der deutsch-israelischen Beziehungen.

Zwei Völker am Abgrund

Vom Meer bis zum Fluß

Die lange beschworene Zweistaatenlösung für Israel und Palästina war die Basis eines westlichen Friedenstraums, der an der tatsächlichen Situation dort zerschellt. Zwei Experten dieser Konfliktgeschichte, ein Palästinenser und ein Israeli, haben sich mit den Möglichkeiten von Krieg und Frieden befasst. Und Jutta Roitsch hat aus der Lektüre ihrer Schriften Erkenntnisse gewonnen.

Peter Strohschneiders „Wahrheiten und Mehrheiten“

Ewige Sehnsucht nach Eindeutigkeiten

Ergeben die Untersuchungen eine hundertprozentige Übereinstimmung mit der Grundannahme, spricht man in der Wissenschaft von einer Tatsache. Politiker, deren Wirkungsmacht von Mehrheiten der Wähler abhängig ist, sehen sich von solchen Tatsachen undemokratisch beeinträchtigt und bezeichnen sie deshalb als Meinungen. Der Mediävist und Forscher Peter Strohschneider hat die Wissenschaftler einer Kritik unterzogen, und Matthias Schulze-Böing schreibt, worum es ihm dabei geht.

Feministische KI

Kann feministische KI Geschlechtergleichstellung und Inklusivität fördern?

Algorithmen sind ebenso sexistisch, rassistisch und diskriminierend wie wir und könnten dies sogar noch verschärfen. Zu diesem Schluss kommt die Frankfurter GRÜNEN-Stadtverordnete Dana Kube. In ihrem Vortrag zeigt sie die Defizite der KI in Sachen Geschlechtergerechtigkeit auf und mahnt die Verwendung besserer Datensätze an. Die digitalpolitische Sprecherin sieht hierzulande viel Potenzial, um KI demokratischer und inklusiver zu machen.

Die Geschichte der Hamas

Eine blutige Geschichte

Netanjahu und Israel, Hamas und Palästina, – der große Topf, in den man alles hineinwerfen kann, samt der Interessen der Großmächte und der falschen Informationen: Es geht um Ideologien und Gewinn und Verlust von Land, in dem man lebt und leben will. Wahrheit scheint längst außerhalb unserer Wahrnehmung zu liegen, wenn es sie überhaupt gibt. Der Historiker Joseph Croitoru hat es dennoch unternommen, Fakten zur Frage „Was ist die Hamas?“ zusammenzutragen, und Jutta Roitsch hat das Resultat kritisch gesichtet.